Wir wollen heute einmal über einen der schönsten Verse der Bibel überhaupt nachdenken, und zwar aus dem Gebet des Herrn Jesus zu seinem Gott und Vater in Johannes 17,24: „Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, auch bei mir seien, wo ich bin, damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast, denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“

Dieser Vers führt uns zu einem absoluten Höhepunkt, wo der Herr Jesus hier auf dieser Erde aus der vertrauten Gemeinschaft mit seinem Gott und Vater spricht.

Er sagt zunächst einmal: „Ich will“. Es ist das einzige Mal, dass der Herr Jesus von dieser Erde aus „ich will“ in Bezug auf sich selbst sagt. Er hatte vorher schon einmal zu einem Aussätzigen gesagt: „Ich will, sei gereinigt“. Da ging es um dessen Gesundheit. Aber hier bittet er um etwas für sich. Es ist sein Wille, dass solche, die der Vater ihm gegeben hat, auch bei ihm sein sollen. Und der Zusammenhang macht deutlich, dass er damit nicht nur seine Jünger damals meinte, sondern auch alle, die durch ihr Wort an ihn glauben würden. Das bedeutet, alle Gläubigen der Gnadenzeit sind eine Gabe des Vaters an den Sohn und in diese Bitte eingeschlossen. Das erinnert uns daran, dass wir in Christus auserwählt sind vor Grundlegung der Welt, weil er uns für sich besitzen wollte. Ein unendlich großer Gedanke. Sie sind so wertvoll für ihn, weil sie ein Geschenk des Vaters an ihn, den Sohn sind.

Immer wenn der Herr Jesus im Johannesevangelium davon spricht, „wo ich bin“, dann meint er das Haus des Vaters. Obwohl er als Mensch auf dieser Erde war, hat er diese vertraute Gemeinschaft mit seinem Gott und Vater, diesen ewigen Wohnort Gottes, die Atmosphäre vollkommener Liebe, nie verlassen. Und dort, wo der allein selige Gott – Gott, der Vater, Gott der Sohn und Gott, der Heilige Geist – von Ewigkeit in einer Atmosphäre der Liebe wohnten und wohnen, da möchte er solche haben, die der Vater ihm gegeben hat. Das ist das große Ziel Gottes, Menschen bei sich in seiner Herrlichkeit zu haben. Solche, mit denen er Austausch haben kann über seinen geliebten Sohn.

Und dann offenbart der Herr Jesus das Ziel oder den Grund, nämlich: „damit sie meine Herrlichkeit schauen, die du mir gegeben hast.“ Das bezieht sich auf Vers 5, wo er gesagt hatte: „Verherrliche du, Vater, mich bei dir selbst mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.“ Es ist eine umfassende Herrlichkeit, die der Herr Jesus als der ewige Sohn Gottes eben schon immer besaß, die ihm ureigen ist, die er auch mit keinem teilt und die er wegen seines vollbrachten Werkes am Kreuz auf Golgatha jetzt als Mensch von seinem Gott und Vater bekommt. Und diese Herrlichkeit dürfen wir bald schauen. Im ersten Johannesbrief schreibt Johannes: „Wir werden ihn sehen, wie er ist.“ Das geht noch weiter – von der Herrlichkeit auf die Person selbst, die diese Herrlichkeit ausmacht. Das ist weit mehr, als der Herr Jesus einmal in Macht und Herrlichkeit vor dieser Welt offenbaren wird.

Schließlich geht der Gedanke zurück in die Ewigkeit vor der Zeit: „Denn du hast mich geliebt vor Grundlegung der Welt.“ Das ist der Inhalt oder der Gegenstand seiner Herrlichkeit. Die Liebe des ewigen Vaters zu dem ewigen Sohn. Dieser Strom der Liebe, der in der Ewigkeit vom Vater zum Sohn ging und nie aufgehört hat, den werden wir schauen.

So dürfen wir zurückblicken in vergangene Ewigkeiten und wir dürfen vorausblicken in eine zukünftige Ewigkeit, wo wir den Herrn Jesus sehen werden, wie er ist. Das können wir, weil wir dann auch verherrlicht sein werden und weil er selbst ewig Mensch bleibt. Wir werden Ihn schauen können und diese Atmosphäre der Liebe in Ewigkeit genießen. Dort wollte unser Heiland uns haben. Anbetungswürdiger Herr!