Eine Begegnung mit dem Herrn Jesus verändert alles. In Johannes 4 wird uns die Begebenheit von der Frau am Jakobsbrunnen geschildert. Der Herr Jesus hatte eine persönliche Begegnung mit dieser Frau, er bat sie um Wasser und er stellt sich selbst in seiner Größe vor das Herz dieser Frau.

Das erste, was er dann nach der Bitte um Wasser sagt, ist: „Wenn du die Gabe Gottes kenntest und wer es ist, der zu dir spricht: Gib mir zu trinken, so würdest du ihn gebeten haben und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.“ (Joh 4,10) Die Frau ist dann ganz erstaunt und fragt: „Woher hast du das lebendige Wasser?“ (V.11) Und dann stellt sie die Frage: „Du bist doch nicht größer als unser Vater Jakob?“ (V.12)

Sie stellte also einen Vergleich an mit Jakob, der diesen Brunnen gab und sagte, er und seine Söhne und sein Vieh tranken daraus. Nun, wenn sie daraus getrunken hatte, dann löste es den momentanen Durst. Aber es war doch eben notwendig, immer wieder von diesem Wasser zu trinken. Das sagte der Herr Jesus dieser Frau auch: „Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten; wer irgend aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit.“ (V.13.14) Hier steht eigentlich sogar ein sehr starkes Wort für „nicht“, nämlich „niemals nicht“. Natürliches Wasser stillt den Durst, aber niemals dauerhaft.

Der Herr Jesus spricht hier offensichtlich von etwas ganz anderem als von normalem Wasser, denn er sagt dann weiter: „Das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt“ (V.14). Das spricht von dem Heiligen Geist als Kraft des neuen Lebens. In der Offenbarung finden wir „das Wasser des Lebens“. Das ist ein Hinweis auf das ewige Leben, und der Besitz des Heiligen Geistes und das ewige Leben sind nicht voneinander zu trennen. Es geht hier darum, dass erstens das Wasser nach dem Trinken in einem ist. Zweitens, es wird eine Quelle oder Fontäne in einem. Das bedeutet Gemeinschaft mit dem Geber, mit Christus, mit dem Ziel der Anbetung des Vaters. Davon spricht der Herr dann im späteren Verlauf dieses Kapitels. Das Wasser fließt also gleichsam wieder zur Quelle zurück. Und es ist eine Wirkung des Geistes Gottes im Leben eines Gläubigen, dass er ihn zur Anbetung führen möchte. Der Vater sucht solche, die der Sohn ihm zugeführt hat, als seine Anbeter (V.23). Das ist etwas ganz Großartiges, dass wir das haben dürfen. Und drittens bringt dieses Wasser eine bleibende Befriedigung. Im Gegensatz zu allem, was diese Welt bietet, ist das ewige Leben in uns etwas, das uns in der Kraft des Geistes Gottes in der Gemeinschaft mit Gott, dem Vater erhält und uns Genuss und Freude an allen geistlichen Segnungen gibt.

Die Quelle in uns ist diese göttliche Gabe, und das, was sie hervorbringt, entspricht der neuen Natur, dem neuen Leben. Wenn der Herr Jesus sich in so einer großartigen Art und Weise dieser Frau offenbart, dann merken wir, dass die Erkenntnis der Frau über die Person des Herrn Jesus wächst. Zuerst hat sie ihn verglichen mit Jakob und meinte sogar, er könnte ja nicht größer als ihr Vater Jakob sein. Im späteren Verlauf des Kapitels sagt sie: „Ich sehe, dass du ein Prophet bist“ (V.19). Wenn der Herr dann von der Anbetung des Vaters gesprochen hat, spricht sie davon, dass sie weiß, dass der Messias kommt, der Christus genannt wird (V.25). Daraufhin stellt der Herr Jesus sich ihr als der vor, der er ist: „Ich bin's, der mit ihr redet.“ Nun lässt die Frau alles stehen und liegen, geht zu den Leuten in die Stadt und sagt: „Kommt, seht einen Menschen, der mir alles gesagt hat, was irgend ich getan habe! Dieser ist doch nicht etwa der Christus?“ (V.29) Wir merken, dass in ihr eine Überzeugung wuchs, vielleicht war ihr noch nicht alles klar. Die Menschen gehen dann hinaus zu ihm, und für sie ist unzweifelhaft später klar, wer er ist. Sie sagen dann in Kapitel 4,42: „Wir glauben nicht mehr um deines Redens willen, denn wir selbst haben gehört und wissen, dass dieser wahrhaftig der Heiland der Welt ist.“

Ja, wenn der Herr Jesus sich uns vorstellt, und er tut es heute durch Sein Wort, dann wird ER an Größe in unserem Leben zunehmen. Dann nehmen wir zu an Erkenntnis Seiner Person. Petrus fordert uns am Ende seines zweiten Briefes dazu auf, wenn er sagt: „Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.“ Es lohnt sich, sich mit Ihm zu beschäftigen und mit Ihm zu leben.