In Johannes 8 werden die Worte des Herrn Jesus, die ihn auswiesen als den von Gott gekommenen Messias, als den vollkommenen Menschen und gleichzeitig den ewigen Sohn Gottes, von seinen Widersachern in Frage gestellt. Sie lehnen sein Zeugnis und das Zeugnis des Vaters ab.

Der Herr macht dann deutlich, dass es das Kennzeichen von solchen ist, die in Beziehung zu Gott leben, dass sie die Worte Gottes hören, dass sie sie annehmen, dass sie daran glauben. Und er sagt dann, dass wenn jemand sein Wort bewahren oder halten wird, dass er den Tod nicht sehen wird ewiglich. Die Folge des Glaubens an den Herrn Jesus ist, dass solche, die an ihn glauben, ewiges Leben bekommen. Die Pharisäer sagen daraufhin: „Abraham ist gestorben und die Propheten auch. Und wie sagst du jetzt: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken ewiglich?“ Sie stellen dann die Frage: „Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist?“ Der Herr zeigt ihnen dann, wie sehr sie sich von Abraham, den sie ihren Vater nannten, unterschieden. Dass Abraham ihm nämlich glaubte, dass er Gott glaubte und dass er frohlockte, dass er seinen Tag, also den Tag der Herrlichkeit Christi (V.56), sehen sollte.

Abraham erwartete diesen Tag, denn dann würden sich alle Verheißungen Gottes erfüllen. Gerade der, dem die Verheißungen gegeben waren, wartete also auf die Erfüllung dieser Verheißung. Darin zeigt sich der Glaube. Diese Menschen hier blieben jedoch bei dem Sichtbaren stehen und zeigten durch ihr Verhalten gegenüber dem Herrn Jesus, wie weit sie von Gott entfernt waren. Dann sagen sie sogar: „Wie kannst du das sagen? Abraham sah meinen Tag und er frohlockte. Du bist doch nicht 50 Jahre alt und hast Abraham gesehen?“ Also, sie sagten: „Wie kann das sein? Wie kannst du, der du jetzt auf dieser Erde lebst, behaupten, Abraham gesehen zu haben?“ Der, in dem sie nicht mehr als einen normalen Menschen sahen, obwohl er klar gezeigt hatte und sie aus dem Wort hätten wissen können, wer er war.

Und dann kommt diese entscheidende Antwort des Herrn Jesus in Vers 58: „Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“ Das führte dazu, dass sie ihn steinigen wollten, denn sie hatten diese Botschaft ganz genau verstanden. Abraham „wurde“ sagt er. Er hatte einen Anfang. Er wurde ganz normal als Mensch geboren, wie du und ich auch. Doch wenn er dann sagt „Ich bin“, dann zeigt es etwas von seiner ewigen Existenz, dass er der ewige Sohn Gottes ist, der keinen Anfang hat, der ewige „Ich bin“, der unveränderlich besteht.

Wir wissen aus 2. Mose 3, dass Gott sich ihm in der Gestalt des Engels des HERRN, als Jahwe, der „Ich bin“ erschienen ist und dass Abraham einen tiefen Eindruck hatte, wer dort vor ihm stand. Und es zeigt sich in noch einem Punkt, dass der Herr Jesus weit größer ist als Abraham. Nachkommen Abrahams waren die Juden durch natürliche Geburt. Aber gerade bei den Pharisäern und Schriftgelehrten beschränkte es sich auch auf diese äußere, natürliche Geburt. Denn in moralischer Hinsicht zeigten sie durch ihr Verhalten, dass sie überhaupt nicht Nachkommen Abrahams waren.

Die Verbindung zu Christus geschieht durch die neue Geburt. Dadurch sind wir Kinder Gottes und gehören zu diesem neuen Menschengeschlecht, das gekennzeichnet ist durch Christus als das Haupt dieses Geschlechtes. In ihm dürfen wir jetzt leben. Wir haben ewiges Leben und dürfen die Herrlichkeit Gottes erwarten. Etwas von dieser Herrlichkeit Gottes offenbart der Herr Jesus hier in diesem Abschnitt, wenn er zeigt, dass er der ewige Sohn Gottes ist. Er begegnet mit absoluter Ruhe und Autorität den Anfeindungen der Pharisäer, sodass sie nichts mehr darauf sagen können. Was für einen großartigen und wundervollen Herrn haben wir, den wir auch in seinem Leben hier auf dieser Erde anschauen und bewundern dürfen!