Zweimal fordert Gott seinen Propheten Jona unmissverständlich auf: „Mach dich auf, geh nach Ninive, der großen Stadt, und ...“ (Jona 1,2; 3,2).

Beim zweiten Mal führte Jona den Auftrag Gottes aus. Beim ersten Mal war er aber ungehorsam und wollte in die entgegengesetzte Richtung, vor dem Angesicht des Herrn weg, fliehen. Gott brachte Jona durch verschiedenste Umstände (einschließlich der drei Tage und drei Nächte im Bauch eines Fisches) zur Umkehr, sodass er schließlich gehorsam dem Auftrag Gottes nachkam.

Als regelmäßige Bibelleser kennen wir alle wahrscheinlich die Jona-Geschichte sehr gut. Manchmal haben wir vielleicht auch innerlich den Kopf über Jona geschüttelt: „Jona, wie konntest du nur ... wie konntest du nur auf den Gedanken kommen, vor Gott fliehen zu können ... und dass, obwohl Gott so klar zu dir geredet hat ...“ Solche oder ähnliche Gedanken sind uns vielleicht schon durch den Kopf gegangen – und dabei haben wir uns schon ein bisschen besser oder geistlicher als Jona gefühlt. Uns wäre das bei so einer klaren Ansprache von Gottes Seite sicher nicht passiert, oder?

Aber, halt! Hat der Herr Jesus uns im Neuen Testament nicht ebenso klare „Geh(t)“-Aufträge gegeben? Hier ein paar Beispiele:

  • Mt 5,23–24: „Wenn du nun deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh zuvor hin, versöhne dich mit deinem Bruder; und dann komm und bring deine Gabe dar.“
  • Mt 5,41: „Und wer dich zwingen will, eine Meile mitzugehen, mit dem geh zwei.“
  • Mt 6,6: „Du aber, wenn du betest, so geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird es dir vergelten.“
  • Mt 18,15: „Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein. Wenn er auf dich hört, hast du deinen Bruder gewonnen.“
  • Mt 28,19–20: „Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe.“
  • Mk 16,15: „Geht hin in die ganze Welt und predigt der ganzen Schöpfung das Evangelium.“
  • Lk 10,37: „Der die Barmherzigkeit an ihm tat. Jesus aber sprach zu ihm: Geh hin und tu du ebenso.“
  • 2. Kor 6,17: „Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt Unreines nicht an, und ich werde euch aufnehmen.“

Diese Aufforderungen sind einfach und klar. Aber sie kosten Kraft und Überwindung. Ich wünsche mir und dir, dass wir unserem Herrn dadurch Freude machen, dass wir seinen „Geh(t)“-Aufträgen von Herzen gerne nachkommen.