Der Herr Jesus kam, damit wir Leben im Überfluss haben (Joh 10,10). Das ist mehr als bloße Existenz. Im normalen Sprachgebrauch verwenden wir das Wort „Leben“ in zweifacher Weise. Du besuchst zum Beispiel einen Freund, von dem du gehört hast, dass es ihm gar nicht gut geht. In der Eingangshalle des Krankenhauses begegnet dir eine Krankenschwester und du bist schockiert, weil du hörst, dass er in Lebensgefahr schwebt. Nur für einen kleinen Augenblick gestattet man dir, den abgedunkelten Raum zu betreten. Du siehst die bewusstlose Gestalt deines Freundes. Ein Arzt steht am Bett und fühlt seinen Puls. „Herr Doktor“, erkundigst du dich ängstlich, „ist noch Leben da?“ „Ja.“ „Gibt es noch Hoffnung?“ „Nicht viel, aber solange noch Leben da ist, gibt es auch noch Hoffnung.“

Jetzt frage ich dich ganz persönlich: „Ist das LEBEN?” Was antwortest du darauf? Das Wort „Leben“ bekommt jetzt einen anderen Sinn. Wenn du in eine Ausstellung gehst, um dir ein Bild eines berühmten Künstlers mit dem Titel „Leben” anzusehen, was würdest du erwarten? Einen Kranken auf einer Liege? Nein. Du würdest eine Darstellung der Jugend, der Lebensfreude, der Vitalität, des Vergnügens erwarten. Ein kerngesunder Junge, der ausgelassen über einen goldenen Sandstrand springt, würde das Thema besser treffen. Du würdest sagen: „Das ist LEBEN!“

„Ich bin gekommen, damit sie Leben haben, und es in Überfluss haben.“ Das ist unser Teil. Kein krankes Leben. Keine bloße Existenz. Gott sei Dank haben wir eine geistliche Existenz, aber wir haben mehr. Geistliche Lebenskraft, geistliche Vitalität, geistliche Freude – diese Dinge sind unser Teil in dem auferstandenen Guten Hirten, der einst sein Leben für die Schafe gelassen hat.

[Übersetzt aus „Scripture Truth“ von Marco Leßmann]