„Seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist“ (Römer 12,2).

Paulus spricht in diesem Vers etwas an, das der Hingabe unseres Lebens für die Sache Christi eindeutig im Wege steht: die Welt. Deshalb ermahnt er: „Seid nicht gleichförmig dieser Welt.“ Der Grund, warum wir uns von der Welt trennen müssen, liegt darin, dass die Welt und ihre Prinzipien einem Menschen, der den Willen Gottes tut, völlig entgegengesetzt sind.

Die Welt ermutigt uns dazu, uns selbst und unsere Interessen an die erste Stelle zu setzen. Das Grundprinzip, nach dem sich die Welt bewegt, besteht darin, das zu tun, was wir selbst wollen. Man sagt uns, wir sollen für uns selbst leben – für das, was uns gefällt. Wir werden ermutigt, uns selbst glücklich zu machen, indem wir ein beliebiges irdisches Ziel unserer Wahl verfolgen. Wenn wir einen Traum haben, etwas in dieser Welt zu tun oder jemand in dieser Welt zu sein, dann ermutigt uns die Welt, ihn zu verfolgen. Aber all diese Bestrebungen passen uns nur an ihre Wege an und werden uns nicht wirklich glücklich machen, noch werden sie uns für den Dienst des Herrn geeignet machen. Der rechtgesinnte Christ sollte daher das Weltsystem (die Gesellschaft der Ungläubigen) als Feind betrachten und sich von ihm trennen.

Die Welt sagt uns, dass wir das ICH in den Mittelpunkt all unseres Handelns stellen sollen. Gott jedoch möchte, dass wir CHRISTUS in den Mittelpunkt all unseres Handelns stellen. Wenn wir das tun und versuchen, Dinge zu tun, die den Herrn glücklich machen, geschieht etwas Seltsames und Unerklärliches – wir entdecken, was wahres Glück wirklich ist! Je mehr wir versuchen, Ihn glücklich zu machen, desto glücklicher werden wir! Das ist ein Phänomen, das man nicht erklären kann. Es ist das Geheimnis des wahren Glücks, von dem die Menschen in der Welt nichts wissen. Leider wissen es auch viele Christen nicht, und deshalb sehen wir so viele Christen, die auf der Suche nach Zufriedenheit und Glück weltlichen Vergnügungen nachgehen.

Gott möchte jeden Christen in dieser Welt gebrauchen, die Herrlichkeit des Herrn Jesus Christus zu fördern. Er kann uns jedoch nicht (in nennenswertem Umfang) in dem Zustand gebrauchen, in dem Er uns zuerst errettet hat. Es gibt einfach zu viel Ichbezogenheit und das Wirken weltlicher und fleischlicher Prinzipien in unseren Herzen. Daher ist eine Verwandlung notwendig.

Paulus sagt: „Werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes.“ Gott hat einen individuell zugeschnittenen Plan für jeden von uns, zur Verherrlichung seines Sohnes. Zu diesem Zweck möchte Er, dass wir zuerst seinen Willen erkennen und ihn dann im Dienst für den Herrn ausführen. Da aber die Wege und Prinzipien der Welt unser Denken so leicht beeinflussen und uns daran hindern, seinen Willen zu erkennen, müssen wir unser Denken immer wieder erneuern, indem wir es auf Christus ausrichten und auf das, was zu seinen Interessen und seiner Herrlichkeit gehört. Dadurch werden wir in Gefäße verwandelt, die für die Herrlichkeit des Herrn benutzt werden können. Die Verwandlung erfolgt also durch ein neues Denken.

Es ist interessant, dass im griechischen Text zwei verschiedene Wortstämme für „Form“ in den Worten „gleichförmig“ [engl. conformed] und „verwandelt“ [engl. transformed] vorkommen. Bei „gleichförmig“ handelt es sich um eine oberflächliche Verwandlung, bei „verwandelt“ dagegen um eine tiefe, innere Verwandlung. Die Verwandlung, die Gott in uns bewirken will, ist also eine gründliche und dauerhafte Erneuerung unseres Wesens. Einfach ausgedrückt: Was unseren Charakter und unser Verhalten betrifft, werden wir entweder gleichförmig oder wir werden verwandelt. Wir bewegen uns entweder auf die Welt zu oder von ihr weg. Wir können sicher sein, dass der Prozess der Verwandlung stark beeinträchtigt wird, wenn weltliche Ambitionen unser Denken beherrschen.

Wenn es um den Dienst für Gott geht, sollten wir uns nicht darauf konzentrieren, was wir Ihm an Fähigkeiten bringen können. Wir sollten uns auch nicht durch unsere Unfähigkeiten entmutigen lassen. Es ist unsere Verfügbarkeit, die Gott wünscht. Wenn wir uns Ihm zur Verfügung stellen, indem wir Ihm unser Leben schenken, wird Er uns in etwas verwandeln, das in seinem Dienst nützlich ist.