Das Kreuz ist Gottes Urteil über unseren alten Menschen. „Denn wenn wir mit ihm einsgemacht worden sind in der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch in der seiner Auferstehung sein, da wir dieses wissen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen. Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde“ (Röm 6,5–7).

Der Heilige Geist zeigt uns hier, dass die Gläubigen, weil Gott sie als mit Christus gestorben betrachtet, auch so von sich denken sollen und dass sie das Leben als „Gott lebend in Christus Jesus“ führen sollen (Röm 6,11).

Aber ich darf bemerken, dass wir nicht nur Stellen finden, die uns als „mit Christus gestorben“ sehen oder als solche, die „mit ihm leben“, sondern hier, „dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist“. Und hierin liegt zweifellos ein Grund, warum der Herr Jesus am Kreuz sterben musste, und gleichzeitig ist es ein Wort der Warnung und des Trostes für uns selbst.

Gott verlangte nicht nur Blut zur Sühnung, sondern Jesus stand tatsächlich an unserer Stelle und erfuhr die Behandlung, die wir verdienten. Deshalb wurde Er gekreuzigt oder wurde, was die Art und Weise seines Todes betrifft, der offenen Schande preisgegeben.

„Nun“, sagt Paulus gleichsam, „lieber Christ, hast du eine Hoffnung, weil Gott dir sagt, dass du dich als einen betrachten sollst, der mit Christus gestorben und auferweckt worden ist? Dann erinnere dich daran, dass der Platz, wo du diesen Trost gefunden hast, nämlich in dem gekreuzigten Christus, der Platz ist, wo Gott deinen alten Menschen offener Schande preisgegeben hat in einem grausamen, qualvollen Tod. Und wenn du an das Kreuz denkst, an das Kreuz des Sohnes Gottes, dann bedenke und sieh, wie sehr Gott deinen alten Menschen aus tiefstem Herzen verabscheute, so dass Er, als Er dessen Schuld auf Jesus sah, sogar sein Angesicht vor Jesus verbarg.“

Und als Christen sehen wir, dass dieser Vers ein Wort für uns enthält – denn er erinnert uns ständig an die Abscheu Gottes in Bezug auf unseren alten Menschen, dessentwegen Christus gekreuzigt wurde.