Als der Herr Jesus auf dieser Erde war und seine Jünger schon eine Weile mit ihm gegangen waren, fing er an, sie darüber zu belehren, dass er getötet werden und nach drei Tagen auferstehen müsse.
Die Jünger hatten wie alle treuen Juden darauf gehofft, dass der Herr Jesus, der Messias seines Volkes, sein Reich auf dieser Erde in Macht und Herrlichkeit aufrichten würde. Und nun sprach er davon, dass er sterben müsse. Das konnten sie nicht verstehen. Und so sagt Petrus auch. „Dies wird dir nicht widerfahren.“ Das entsprach einfach nicht seinen Vorstellungen und der Herr muss ihn deutlich tadeln, denn die Gedanken von Petrus, so verständlich sie waren, waren den Gedanken Gottes völlig entgegengesetzt.
Dann belehrt der Herr seine Jünger, dass auf dem Weg der Nachfolge hinter Ihm her Selbstverleugnung nötig ist, dass es Schwierigkeiten und Entbehrungen gibt, dass es Einsatzbereitschaft braucht, um Ihm wirklich nachzufolgen und ein Zeugnis für Ihn zu sein.
Es gab hier mindestens drei Dinge, die Entmutigung bringen konnten auf dem Weg der Nachfolge.
- Er würde sterben. Er hatte zwar auch von der Auferstehung gesprochen, aber das fassten die Jünger bis jetzt nicht. Das konnten sie noch nicht recht verstehen.
- Dann mussten sie lernen, dass sie im Vertrauen auf eigene Kraft und eigene Gedanken den Gedanken Gottes nicht folgen konnten und dass
- auch der Weg der Nachfolge Schwierigkeiten mit sich brachte.
Nun, der Herr lässt sie aber in dieser Situation nicht stehen, und er lässt auch uns nicht stehen, wenn wir Entmutigung erfahren, wenn Dinge uns niederdrücken. Sei es, dass sich Hoffnungen zerschlagen, dass wir Sorgen haben über das, was vor uns steht, sei es, dass wir auch erkennen, wie viele Fehler wir haben und dass wir leider immer wieder sündigen und doch nicht konsequent in der Nachfolge stehen. Dann ist die Gefahr da, dass wir aufgeben, dass wir entmutigt sind.
Aber wie schön ist es, wie der Herr dieser Gefahr der Entmutigung jetzt hier begegnet. Und das tut er auch bei uns. In Markus 9,1 heißt es dann: „Und er sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch, unter denen, die hier stehen, sind einige, die den Tod nicht schmecken werden, bis sie das Reich Gottes in Macht gekommen gesehen haben.“ Auf dem Berg gibt der Herr seinen Jüngern Johannes, Petrus und Jakobus ein paar Tage später dann eine Vorausschau auf dieses Reich in Macht und Herrlichkeit, wenn er herrschen wird als der König seines Volkes und als der Herrscher über die ganze Erde.
Er zeigt ihnen damit erstens, dass das, was im Alten Testament angekündigt war und worauf sie ihre Hoffnung gesetzt hatten, schließlich in Erfüllung gehen würde. Zwar noch nicht jetzt, denn er war von seinem Volk verworfen worden, aber es würde so kommen. Die Gedanken Gottes werden also verwirklicht. Nichts kann den Plan Gottes aufhalten.
Und sie lernen zweitens, dass sie trotz ihres Versagens teilhaben würden und eingehen würden in die Herrlichkeit dieses Reiches. Auch sie würden also das Ziel erreichen.
So lenkt der Herr durch den Blick auf zukünftige Herrlichkeiten den Blick auf sich selbst und auf die Erfüllung der Gedanken Gottes, um sie zu stärken in der Nachfolge. Und das dürfen auch wir als Ermutigung mitnehmen. Die Gedanken Gottes kommen zustande. Sein Ratschluss geht in Erfüllung. Es gibt nichts, was das aufhalten kann. Und wir werden das Ziel erreichen, wenn auch hier Hoffnungen enttäuscht werden und wir von uns selbst manchmal enttäuscht sind. Der Herr enttäuscht nie. Und wenn es manchmal auch so scheint, dass die Dinge so laufen, wie wir es uns nicht vorgestellt haben, oder wenn es so scheint, als wenn die Gedanken Gottes nicht zustande kommen würden. Der Herr selbst sitzt im Regiment, und er führt seine Gedanken aus. Ja, er wird wiederkommen, um die Seinen zu sich zu nehmen, in seine Herrlichkeit. Wir werden das Ziel erreichen, und er wird auch wiederkommen in Macht und Herrlichkeit auf diese Erde. Und hier, wo er gelitten hat und jetzt verworfen ist, regieren in Macht und Herrlichkeit.