Wenn Petrus seinen zweiten Brief schreibt, dann tut er damit einen Hirtendienst und warnt die Gläubigen im Blick auf den Verfall und böse Einflüsse auf religiösem Gebiet in den letzten Tagen, in der heutigen Zeit. Er tut es so, wie ein Hirte seine Herde hütet. Er wacht über die Herde. Er warnt vor Gefahren.

In 2. Petrus 3,3 spricht er von Spöttern: „Indem ihr zuerst dieses wisst, dass in den letzten Tagen Spötter mit Spötterei kommen werden, die nach ihren eigenen Begierden wandeln und sagen …“ Und dann werden einige Dinge aufgelistet. Es sind Menschen, die auf christlichem Gebiet tätig sind und gleichzeitig über die wörtliche Inspiration des Wortes Gottes lachen, die herablassend und mit Hochmut über geistliche Dinge reden und die das Handeln Gottes ablehnen oder zumindest infrage stellen, weil sie so leben wollen, wie es ihnen passt. Sie wollen sich dem Wort Gottes und damit Gott selbst absolut nicht unterwerfen.

Es sind drei Dinge, die sie im Kern ablehnen. Und darin erkennen wir ein Bild der Menschen unserer Tage.

Der erste Punkt ist, dass sie ablehnen, dass Gott in der Schöpfung bereits einmal aktiv eingegriffen hat, indem Er durch ein Wort alle Dinge ins Dasein rief. Und Petrus zeigt, dass es nicht ein entschuldbares Nichtwissen ist, sondern dass es ihnen nach ihrem eigenen Willen verborgen ist. Sie lehnen Gott als den Schöpfergott ab, mit allen fatalen Folgen, die das hat. Römer 1 zum Beispiel zeigt, dass all das, was wir heute an Verfall auf sittlich moralischem Gebiet sehen, letztendlich darauf zurückzuführen ist, dass die Menschen Gott als Schöpfergott beiseitewischen.

Der zweite Punkt, den sie in Abrede stellen, ist, dass Gott schon einmal im Gericht eingegriffen hat in der Sintflut. Gottes Wort sagt hier in 2. Petrus 3,6: „Durch welche (nämlich die Wasser) die damalige Welt von Wasser überschwemmt, unterging.“ Sie können also aus dem Wort Gottes wissen, dass Gott schon einmal in Gericht eingegriffen hat. Und bis in das letzte Jahrhundert war es auch weitgehend unstrittig, dass es die Sintflut tatsächlich gab. Der „moderne“ Mensch lehnt dies jedoch ab. Auf dem Mars, wo man bisher wohl kein Wasser gefunden hat, hält man eine Überschwemmung, eine Flut, für möglich. Auf der Erde, wo es genug Wasser gibt, um alles zu überfluten, wenn man zum Beispiel die Berge einebnen würde, da wird eine Sintflut abgelehnt. Und warum tut man das? Weil man eben Gott beiseitewischt. Denn wenn es einen Schöpfergott gibt, dann ist man Ihm auch verantwortlich. Und dann wird Er auch Gericht üben.

Und der dritte Einwand ist schließlich, dass sie sagen: Auch zukünftig wird Gott nicht im Gericht eingreifen. Aber Gottes Wort bezeugt unzweifelhaft, so auch hier an dieser Stelle, dass die jetzigen Himmel und die Erde durch dasselbe Wort, nämlich das Wort Gottes, aufbewahrt sind für das Feuer, behalten auf den Tag des Gerichts und des Verderbens der gottlosen Menschen.

Der Ausgangspunkt war, dass die Spötter in Abrede stellten, dass der Herr wiederkommt. Sie leugnen jedes sichtbare Eingreifen Gottes. Und Petrus zieht hier den Faden bis auf den Tag des Gerichts über alle Gottlosigkeit. Wenn der Herr bisher noch nicht gekommen ist – und sein Kommen in Macht und Herrlichkeit steht mit Gericht in Verbindung –, dann deshalb nicht, weil Er langmütig ist und nicht will, dass irgendwelche verloren gehen, sondern dass alle zur Buße kommen. Es ist also die Langmut Gottes, es ist lauter Gnade. Gott möchte, dass alle Menschen errettet werden. Aber Gott wird auch einmal Gericht ausüben über alle Gottlosigkeit.

Nutzen wir die Zeit bis dahin, um ein Zeugnis für Ihn zu sein und für den einmal den Heiligen überlieferten Glauben zu kämpfen, indem wir die biblischen Wahrheiten verteidigen und festhalten.