Weihnachten in Deutschland: Es werden Stollen gegessen, Bäume geschmückt und viele andere Traditionen gepflegt. Woher diese Bräuche kommen, ist teilweise nicht ganz einfach auszumachen. Auch die Symbolik, die in den Tradionen stecken soll, ist manchmal verschwommen, zumindest aber wenig bekannt.

Wohlan: Der Weihnachsstollen soll ein essbares Abbild des Jesuskindes darstellen; die Spekulatius weisen auf den Bischof hin; Marzipan soll ein Vorgeschmack auf den Himmel sein; die Pfeffernuss soll dagegen auf den Essigschwamm hinweisen, den man Jesus bei der Kreuzigung gereicht hatte, und der Weihnachtsbaum wurde als Fingerzeig auf den Baum des Lebens oder gar auf das Kreuz verstanden ...

Das sind teilweise ziemlich groteske Überlegungen, die hier zu Tage treten, meine ich. Dennoch kann sich auch ein Christ einen Pfefferkuchen herzhaft schmecken lassen, da sich die merkwürdige Symbolik weitgehend von dem armen, unwissenden Kuchen gelöst hat (wenn sie denn jemals so stark gewesen sein sollte).

Interessant ist aber, dass die Menschen früherer Tage oft sehr vieles mit der Bibel verbunden haben. Das zeigte sich in der Musik, in der Malerei, aber auch in den zahlreichen Traditionen. Dahinter steht zumindest das Positive, dass man die biblische Botschaft gekannt und geliebt hat. Immerhin das!   

Und wie sieht es heute mit der Kenntnis biblischer Geschichten aus? Die jungen Leute in Deutschland kennen die Geschichte von Jona zum größten Teil nicht mehr. Von den anderen kleinen Propheten will ich mal gar nicht reden. Wer kennt und glaubt zum Beispiel das, was in Micha 5,1 steht:

„Und du, Bethlehem-Ephrata, zu klein, um unter den Tausenden von Juda zu sein, aus dir wird mir hervorkommen, der Herrscher über Israel sein soll; und seine Ursprünge sind von der Urzeit, von den Tagen der Ewigkeit her“?