Sünde wird heute gern trivilarisiert. Man benutzt den Begriff oft nur noch in Verbindung mit der Stadt Flensburg, wenn man Autofahrer ist, und mit der Sahnetorte, wenn man eine Diät macht.  

Doch Sünde beschreibt die moralische Katastrophe der Menschheit schlechthin. Sie nahm ihren Anfang im Garten Eden. Die Folgen der Sünde werden erst ausgelöscht sein, wenn es einen neuen Himmel und eine neue Erde gibt.

In dem Buch „Endstation Leben“ (R. Gerhard) wird treffend erklärt, was Sünde ist: „Sünde ist in erster Linie ein Beziehungswort und bezeichnet eine Beziehungsstörung. Sünde ist ein elementarer Riss durch das, was einmal untrennbar zusammengehörte: Gott und Mensch. Es macht die Würde und Identität von uns Menschen aus, auf eine intakte Beziehung zu Gott hin angelegt zu sein; darin finden wir die tiefste Bestimmung unseres Menschseins. So hat sich der Schöpfer das gedacht. Und bedenken Sie: Auf dieser Grundlage bekommt das Wort Sünde eine völlig neue Qualität. Sünde hat zuerst und elementar mit Gott und mir zu tun.“  

Ja, Sünde hat mit „Gott und mir“ zu tun. Es wichtig bei der Frage der Sünde sich nicht in Allgemeinplätzen zu verlieren. Nach dem Motto: Wir sind eben allzumal Sünder. Punkt. Achselszucken.

Der israelitische König David zeigt in Psalm 51, worauf es ankommt:

„Wasche mich völlig von meiner Ungerechtigkeit, und reinige mich von meiner Sünde! Denn ich kenne meine Übertretung, und meine Sünde ist beständig vor mir. Gegen dich, gegen dich allein habe ich gesündigt, und ich habe getan, was böse ist in deinen Augen … Siehe, in Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen … Entsündige mich mit Ysop, und ich werde rein sein; wasche mich, und ich werde weißer sein als Schnee.“