„Der Sohn des Menschen ist nicht gekommen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele“ (Markus 10,45).

„Gott ist einer, und einer Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst gab als Lösegeld für alle“ (1. Timotheus 2,5–6).

Christus gab sein Leben als Lösegeld für viele und als Lösegeld für alle. Wie ist das zu verstehen? Wie konnte er sein Leben für alle und doch für viele geben? Eine Illustration mag helfen:

Ein Großgrundbesitzer verpachtet sein Grundstück an viele Kleinbauern. Diese bezahlen aber die Pacht nicht. Durch grandiose Misswirtschaft und Eigensinn geraten alle Kleinbauern in eine tiefe Schuldenkrise, aus der sie sich niemals mehr befreien können.

Der Großgrundbesitzer hat das gute Recht, alle ins Gefängnis werfen zu lassen. Doch der Sohn des Grundbesitzers, ein Millionär, richtet einen Fonds für die Kleinbauern ein, damit sie aus dem Schlamassel herauskommen. Er überweist mehrere Millionen Euro in den Fond. Mit diesem Geld können alle Schulden der Kleinbauern beglichen werden. Das Lösegeld ist für alle da.

Doch das Geld aus dem Fond wird konkret nur auf das Konto eines Kleinbauern überwiesen, wenn dieser anerkennt, dass er versagt hat und um Gnade bittet. Davon machen viele, aber leider nicht alle Gebrauch. Das Lösegeld ist für viele: Viele kommen in den tatsächlichen Genuss der Schuldentilgung. Aber nicht alle kommen in diesen Genuss, weil nicht alle das Lösegeld für sich persönlich in Anspruch nehmen.

Und so ist es auch mit dem Lösegeld, das Christus einerseits für alle und andererseits für viele gegeben hat.