Es liegt eine gewisse Gefahr darin, dass man gelegentlich das Wort Gottes durch das Zeugnis großer Wissenschaftler, Staatsmänner oder Philosophen zu bestätigen sucht. Wir sind Gott dankbar, wenn Er solche Männer dahin führt, Zeugnis für sein Wort abzulegen, vor allem wenn sie wirklich gläubig sind. Es sind eben nicht nur einfache Geister, die an Gott und sein Wort glauben. Aber die Vorzüge dieser Menschen fügen dem Wort Gottes selbst an Glaubwürdigkeit nicht das Geringste hinzu.

Es geht nicht darum, dass wir uns um die gleiche Fahne scharen wie irgendein großer Gelehrter  -  das würde uns nur hochmütig  machen  – , sondern dass wir Dem angehören, der uns alle um sein Banner geschart hat.  Wir wollen uns darüber freuen, dass die Gnade über die stärksten Hindernisse triumphiert hat, die sich dem Glauben entgegenstellen, nämlich all das, was in der Welt etwas gilt und den Menschen erhebt, wie Vermögen, Ansehen und Wissen.  Berufen wir uns also nicht auf menschliche Autorität, um unseren Glauben zu untermauern! Das sind zerbrechliche Krücken auf sandigem Boden. Allzu leicht würden wir dabei in Gefahr geraten, das Wort Gottes selbst mit menschlichen Gedanken zu vermischen, um es angeblich zu unterstützen; in Wirklichkeit aber würde das die Kraft des Wortes schwächen. Paulus konnte den Thessalonichern schreiben: Wir danken Gott unablässig dafür, dass ihr, als ihr von uns das Wort der Kunde Gottes empfingt, es nicht als Menschenwort aufnahmt, sondern, wie es wahrhaftig ist, als Gottes Wort, das auch in euch, den Glaubenden, wirkt“ (1. Thessalonicher 2,13).

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