Jona fängt im Bauch des Fisches an, zu beten und zu geloben, aber das befreit ihn nicht. Schließlich sagt er zu Recht: „Die auf nichtige Götzen achten, verlassen ihre Gnade“ (Jona 2,9). Er war die Veranschaulichung seiner eigenen Lehre. Dann sagt er: „Ich aber werde dir opfern mit der Stimme des Lobes“, aber das rettet ihn nicht. Er fügt hinzu: „Was ich gelobt habe werde ich bezahlen“, aber auch das rettet ihn nicht. Vielleicht sagst du auch: „Ich habe doch gebetet und gelobt, aber ich bin nicht besser geworden. Gott hat mich erweckt, aber seitdem habe ich Tag und Nacht keine Ruhe mehr.“ Gott sei Dank, mein Freund. Warum bin ich so dankbar? Weil ich glaube, dass es nicht mehr lange dauert bis du Gottes Heil genießen kannst. Wer nie das Elend kennengelernt hat, wird nie die Gnade schmecken; aber wer in Seelennot zu Gott schreit, wird sicher erhört. Solange ein Mensch nicht weiß, dass er verloren ist, weiß er auch nicht, was es heißt, gerettet zu sein, und darum wissen es viele nicht. Sie denken nicht, dass sie verloren sind, und daher werden sie auch nie gerettet.

Doch Jona muss seine Gelübde fallen lassen. Sie bringen ihn nicht heraus. Gebet bringt ihn nicht heraus und Tränen bringen ihn nicht heraus aus dem Bauch des Scheols. Du sagst: „Ich will alles geben, um errettet zu werden.“ Das wird dich nicht herausbringen. Selbst wenn du alles, was du hast, für die Errettung deiner Seele hergeben würdest, würde es nicht reichen. Schau auf Jona. Da ist er, eingeschlossen in der Finsternis, und sagt auf einmal: „Bei dem HERRN ist Rettung.“ Und ehe er sich versieht, ist er auf dem Trockenen. Nur Gott kann dich retten, mein Freund. Nicht deine Gebete oder Tränen. Deine Gebete können dich genauso wenig retten wie deine Sünden. Du musst den Heiland annehmen. Gott sei Dank, kannst du das bekommen, was du brauchst. Das, was du als Sünder nötig hast, hat Gott in der Person Seines Sohnes bereitgestellt. Dein eigenes Bemühen ist aussichtslos. So war es auch bei Jona. Doch in dem Moment, wo er sagte: „Bei dem Herrn ist Rettung“, befahl der HERR dem Fisch „und er spie Jona an das Land aus“ (Vers 10). Nicht in den Schlamm. Ich fürchte, viele Leute geraten in den Schlamm. Sie sind in Ungewissheit. Sie haben ihr ständiges Quartier im Schloss „Zweifel“ [vgl. John Bunyan, „Die Pilgerreise“, Anm. d. Üb.]. Sie plagen sich mit Zweifeln und Ängsten. Was dagegen ist trockenes Land? Die sonnigen Ufer der Auferstehung, das Wissen um einen auferstandenen Christus, einen siegreichen Erretter. Jona war auf dem Trockenen, wo alles von Befreiung und Sicherheit spricht. Hoffentlich ist das auch deine Erfahrung.

[Aus „Fourty Days of Scrpture“. Leicht modifiziert. Übersetzt von Marco Leßmann]