Nur „aufhalten“ wollte Elimelech sich in Moab. Doch es gefiel ihm offenbar so gut, dass er dort „blieb“. Von den Söhnen heißt es schließlich, dass sie in Moab „wohnten“ (Rt 1,1.2.4).

Elimelech suchte nur die Speise und den Wohlstand Moabs. Seine Söhne heirateten moabitische Frauen und machten sich dort sesshaft. Elimelech suchte die Dinge der Welt, seine Söhne die Welt selbst.

Das ist eine ernste Warnung für uns persönlich und auch für alle gläubigen Eltern. Aus einem falschen Weg wird oft ein falscher Zustand. Hat man einmal das Gewissen beruhigt, fällt es beim nächsten Mal schon leichter, bis es irgendwann gar nicht mehr reagiert.

Und wenn Eltern einen Schritt in eine falsche Richtung gehen, gehen Kinder meistens zwei. Beispiele könnte man viele aufzählen: Der Vater schaut sich ab und zu mal ein Fussballspiel an, der Sohn ist sonntags auf dem Sportplatz. Die Eltern schauen nur ab und zu mal einen Spielfilm. Für die Kinder werden Spielfilme zur Lieblingsbeschäftigung. Die Mutter kritisiert am Mittagsstisch ständig Geschwister der örtlichen Versammlung oder äußert sich negativ über einen Dienst der Wortverkündigung, und die Kinder geben die Grundsätze des Zusammenkommens nach dem Wort Gottes auf und gehen einen anderen Weg.

Deswegen lasst uns wachsam sein und die „kleinen Füchse“ fangen, „die die Weinberge verderben“. Und denken wir bei allem, was wir als Eltern tun, auch daran, welche Auswirkungen unser Tun für unsere Kinder haben kann.