Seid aber Täter des Wortes und nicht allein Hörer, die sich selber betrügen (Jakobus 1,22)

Ein Mann musste für eine längere Zeit ins Ausland reisen. Für diese Zeit bat er seine Freunde, auf sein Haus aufzupassen. Dazu schrieb er ihnen alles ganz genau auf einem Zettel auf: Blumen gießen, Müll wegbringen, Staub wischen, Rasen mähen, Hund füttern und ausführen, Post reinholen etc. Mit dem Versprechen der Freunde, alles zu tun, fuhr der Mann auf seine Auslandsreise.

Als er von der Reise wiederkam und in die Einfahrt seines Hauses fuhr, traute er seinen Augen nicht: Der Garten war verwüstet, der Briefkasten quoll über, der Hund lag tot in der Einfahrt, die Blumen waren vertrocknet und das ganze Haus lag unter einer dicken Staubschicht.

Fassungslos fragte er seine Freunde, warum sie denn nicht alles genau so erledigt hätten, wie er es ihnen aufgeschrieben hatte. Freudestrahlend antworteten die Freunde ihm: „Weißt du, wir waren so damit beschäftigt, deine Anweisungen zu studieren. Diese Akribie, diese Zusammenhänge, diese Schönheit, mit der du deine Anweisungen so bedacht aufgeschrieben hast ... Wir haben sogar ein befreundetes Ehepaar eingeladen und haben gemeinsam darüber nachgedacht!“

Ob die Geschichte wahr oder erfunden ist, sei einmal dahingestellt. Aber sie macht etwas sehr deutlich: Wir dürfen und müssen die Bibel, Gottes Wort, lesen und studieren. Nur so können wir Gottes Willen für unser Leben erkennen. Wir dürfen uns auch über die Genialität dieses Buches freuen und staunen. Aber wir dürfen nicht dabei stehenbleiben! Wenn wir viel erkannt haben, dann erhöht das auch unsere Verantwortung, danach zu handeln. Der Herr Jesus sagte einmal: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was irgend ich euch gebiete“ (Joh 15,14). Und der Apostel Johannes schreibt später: „Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer“ (1. Joh 5,3).

In diesem Sinn wollen wir nicht allein Hörer des Wortes sein, sondern auch Täter!