Wenn der Herr es erlaubt, sollen nach und nach alle Wunder in der Bibel behandelt werden. Es geht dabei um das außergewöhnliche Eingreifen Gottes in seine Schöpfung. Visionen, Offenbarungen und sein Walten in der Vorsehung bleiben bei dieser Betrachtung außen vor. Grundlage für diese Serie ist das Buch All the Miracles of the Bible von Herbert Lockyer.
1. Das Wunder der Schöpfung (1. Mose 1 – 2)
Eines der größten Wunder, das in dem Buch der Wunder berichtet wird, ist die Schöpfung. Mit den Heiligen alter Tage glauben wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind (Heb 11,3). Die Schöpfung ist ein Monument göttlicher Macht und ein Spiegel der Weisheit des Höchsten. Er gebot und es stand da.
2. Die Entrückung Henochs (1. Mose 5,19–24)
In 1. Mose 5 werden Menschen beschrieben, die sehr alt wurden. Wenn man alle Angaben der Lebensdauer zusammenrechnet, kommt man auf 8575 Jahre. Henoch war mit seinen 365 der Jüngste, sein Sohn Methusalem mit 969 Jahren der Älteste. Von Henoch wird gesagt, dass er mit Gott wandelte – das wird sonst nur noch von Noah gesagt. Schließlich wurde Henoch in den Himmel entrückt. Als er entrückt wurde, wurde er gesucht (Heb 11,5). Möglicherweise von solchen, die ihn ehrten (vgl. 2. Kön 2,16), und von solchen, die ihn hassten (1. Kön 18,10). Doch er war nicht zu finden – Gott hatte ihn entrückt.
3. Die Sintflut (1. Mose 6 – 9)
Gott öffnete die Fenster des Himmels und Noah schloss das Fenster in seine Arche. Eine gewaltige Flut riss dann vielleicht eine Millionen Menschen in den Tod. Alle, die nicht in der Arche waren, kamen um, während alle, die in der Arche waren, gerettet wurden.
4. Die Sprachverwirrung von Babel (1. Mose 11)
Die Flut zerstörte die Sünder, aber nicht die Sünde. So taten sich die Menschen zusammen, um sich einen Namen zu machen. Das aber steht nur Gott zu (Jes 63,12.14; Jer 32,20). So musste das Strafgericht kommen. Statt Einheit und Stärke wurde die Sprache verwirrt.
5. Die Plagen über Pharao und sein Haus wegen Sara (1. Mose 12)
Abraham wollte sein Leben schonen und darum sollte Sara lügen und sich als seine Schwester ausgeben. Dadurch brachte er seine Frau in Gefahr – und sie wurde in den Harem des Pharaos einverleibt. Da sandte Gott mit Wunderhand schreckliche Plagen, damit Sara wieder an Araham zurückgegeben würde. Abraham, der ein Segen sein sollte, wurde in Ägypten zum Fluch. Und so wurde Abraham aus Ägypten hinausgetrieben, als sei er die leibhaftige Pest.
6. Abraham: Rauchender Ofen und eine Feuerflamme (1. Mose 15)
Gott verhieß Abraham eine große Nachkommenschaft, Abraham glaubte Gott und es wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Doch Abraham begehrte ein Zeichen und es wurde ihm gegeben: Er sah einen rauchenden Ofen, und eine Feuerflamme fuhr durch drei von Abraham zerteilte Tiere.
7. Die Empfängnis der hochbetagten Sara (1. Mose 17,15–19; 18,10–14; 21,1–8)
Sara ist eine der wenigen Frauen, deren Alter angegeben wird. So wissen wir, dass sie mit 91 Jahren einen Sohn bekam und mit 127 starb. Die Empfängnis des Sohnes war ein Wunder, denn Sara war schon lange unfruchtbar. Aber Gott hatte es verheißen – und er hielt sein Wort. Sara wird eine gute Mutter gewesen sein, jedenfalls war Isaak, der verheißene Sohn, sehr traurig über ihren Tod (1. Mo 24).
8. Die mit Blindheit geschlagenen Sodomiter (1. Mose 19,9–11)
Nur einige Jahrzehnte nach dem Tod des guten Noah lebten die Sodomiter in großen Sünden. Als sie die zwei männlichen Besucher Lots vergewaltigen wollten, schlug Gott sie mit einer Irritation der Augen, so dass sie den Hauseingangs Lots nicht finden konnten. Sie sahen zwar noch etwas, aber ihr Gehirn konnte offenbar die Information nicht mehr richtig verarbeiten. Ein Wunder Gottes!
9. Die Zerstörung von Sodom und Gomorrha (1. Mose 19)
Nur wenige Kilometer von der Stadt entfernt, wo der König und Priester Melchisedek wohnte, waren gottlose Städte. Die Sünde der Städte in Kanaan war noch nicht so groß, dass Gott mit Gericht antworten musste (dies sollte unter Josua geschehen) – aber in Sodom und Gomorrha war es schon so weit. Gott ließ Feuer und Schwefel vom Himmel fallen und verzehrte diese Städte.
10. Die Frau Lots wird zur Salzsäule (1. Mose 19,24–28)
Die Frau Lots ging hinter ihrem Mann, wie es im Orient üblich ist. Aber sie zögerte nicht nur zu fliehen, sondern sie wandte sich nach Sodom zurück, was Gott verboten hatte. So wurde sie zu einer Salzsäule. Inmitten der geologischen Umwälzungen (man nimmt an, dass die Städte dort sind, wo heute das Tote Meer ist) mag sie völlig von Salz verschüttet worden sein. Josephus, Clemens von Rom und der Kirchenvater Irenäus wollen die Säule gesehen haben. Allerdings stellt sich die Frage, wie die Säule so lange im Regen „überlebt“ haben soll.
11. Das Wunder der verschlossenen Gebärmutter (1. Mose 20)
Zwanzig Jahre nachdem Abraham seine Frau als Schwester ausgegeben hat, wiederholt er seinen Fehler. Doch Gott verhinderte, dass mit Sara Ehebruch getrieben wurde, indem er Abimelech, der sie haben wollte, und seine Frau und die Mägde schlug. Als Abraham für sie betete, wurden sie geheilt, und diese Frauen konnten wieder Kinder empfangen.
12. Der Wunder der Quelle Hagars (1. Mose 21)
Sarah vermisste Nachkommen und meinte, es fehle ihr Glück. Sie gab darum Hagar in den Schoß Abrahams. Und es wurde Ismael geboren. Das führte aber nur zu Unruhe: Hagar verachtete Sara, Sara behandelte Hagar hart. Und Abraham seufzte. Nach achtzehn Jahren mussten Hagar und Ismael weggeschickt werden. Der Wasserschlauch, den Abraham mitgegeben ihnen hatte, ging bald zu Ende. Aber Gott öffnete Hagar die Augen, dass sie eine Wasserquelle kurz vor ihrem Tod gewahrte. Es war Gottes Eingreifen.