In Esra 1 und 2 finden wir die Rückkehr eines Überrests von 43.000 Israeliten aus Babylon nach Jerusalem unter der Führung Serubbabels und Jeschuas. Nachdem in Kapitel zwei aufgezählt wurde, wer alles aus der babylonischen Gefangenschaft zurückkehrte, finden wir am Ende des Kapitels eine bemerkenswerte Formulierung: „Und als sie zum Haus des HERRN in Jerusalem kamen“ (Esra 2,68).

Was war denn von dem Haus des Herrn zu sehen? Nichts! Bis auf ein Haufen Trümmer. Und doch sagt der inspirierte Schreiber: „Und als sie zum Haus des HERRN in Jerusalem kamen.“ Das ist wunderbar! Das Haus Gottes liegt in Trümmern, aber es ist und bleibt das Haus Gottes. Gottes Gedanken über sein Haus ändern sich nicht, auch wenn wir versagen. Er hat immer die Schönheit und Herrlichkeit dieses Hauses vor Augen, auch wenn davon äußerlich gar nichts mehr zu sehen ist.

Doch nicht nur Gott hatte diesen Blick auf sein Haus. Wir finden diese Sichtweise auch bei den Führern des Volkes. Der Anblick der Trümmer des Hauses Gottes rief ihre ganze Freigebigkeit hervor (Esra 2,68.69). Sie ließen sich nicht von den Trümmern entmutigen, sondern zeigten umso mehr Einsatz für den Bau des Hauses Gottes.

Im Propheten Haggai sagt Gott: „Ich werde dieses Haus mit Herrlichkeit füllen“, und: „Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste“ (Hag 2,7.9). Dieses Hauses? Rein materiell ist es nicht dieses Haus, von dem Haggai spricht. Denn das zur Zeit des Propheten wiederaufgebaute Haus Gottes existiert bereits nicht mehr. Die Prophezeiung bezieht sich auf den Tempel im Tausendjährigen Reich. Und doch sagt Gott mit Blick auf den damaligen Tempel: „Die letzte Herrlichkeit dieses Hauses wird größer sein als die erste.“ Es gibt nur ein Haus Gottes. Daran arbeitete damals das Volk. Und mit welch einem herrlichen Ergebnis vor Augen!

Und auch wir wollen uns von den Trümmern, in denen sich das Haus Gottes heute praktisch zeigt, nicht entmutigen lassen. Wir bauen weiter und haben dabei die zukünftige Herrlichkeit dieses Hauses im Blick, wenn Christus sich seine Versammlung selbst verherrlicht darstellen wird. „Sie hatte die Herrlichkeit Gottes“ (Off 21,11).