Die Familie eines Gläubigen steht unter dem Segen Gottes. Gott wirkt in besonderer Weise, damit das ganze Haus eines Gläubigen errettet wird. Das zeigt sowohl das Alte als auch das Neue Testament. Im Alten Testament geht es zuerst um die Rettung vor zeitlichen Gefahren, doch diese Rettung ist ein Hinweis auf das ewige Heil, das wir in Christus Jesus haben.

Beispiele aus dem Alten Testament

Als sich die ganze Erde vor Gott verdorben hatte, baute Noah auf das Gebot Gottes hin eine Arche (1. Mo 6,7–22), die „zur Rettung seines Hauses“ war (Heb 11,7). Bevor Gott die große Flut brachte, sprach Er zu Noah: „Geh in die Arche, du und dein ganzes Haus, denn dich habe ich als gerecht vor mir befunden in diesem Geschlecht“ (1. Mo 7,1; Hervorhebung hinzugefügt, so auch später). So wurden Noah und seine Frau sowie ihre drei Söhne mit ihren Frauen durch Wasser gerettet, was ein Gegenbild von der Rettung ist, die wir durch den Glauben an den Herrn Jesus und durch die Taufe haben (1. Pet 3,18–22).

Als Sodom, Gomorra und die umliegenden Städte ihrer Sünden wegen zerstört werden sollten, sandte Gott zwei Engel in Gestalt von Männern zu dem gerechten Lot nach Sodom. „Und die Männer sprachen zu Lot: Wen du noch hier hast, einen Schwiegersohn und deine Söhne und deine Töchter, und wen irgend du in der Stadt hast, führe hinaus aus diesem Ort! Denn wir wollen diesen Ort verderben, weil ihr Geschrei groß geworden ist vor dem Herrn“ (1. Mo 19,12.13). Als Lot zögerte, „ergriffen die Männer seine Hand und die Hand seiner Frau und die Hand seiner beiden Töchter, weil der Herr sich seiner erbarmte, und sie führten ihn hinaus und ließen ihn außerhalb der Stadt“ (1. Mo 19,16). Die Barmherzigkeit Gottes wandte sich denen zu, die Lot angehörten – und so wurden er, seine Frau und seine beiden unverheirateten Töchter vor dem herabfallenden Feuer bewahrt, das ein Bild von der Strafe des ewigen Feuers ist (Jud 7).[1]

Als Israel in die Wüste ziehen wollte, um Gott ein Fest zu feiern, und Pharao die Kinder zurückhalten wollte, sagte Mose zu dem Pharao: „Mit unseren Jungen und mit unseren Alten wollen wir ziehen, mit unseren Söhnen und mit unseren Töchtern, mit unserem Kleinvieh und mit unseren Rindern wollen wir ziehen; denn wir haben ein Fest des HERRN“ (2. Mo 10,9). Doch der Pharao hörte nicht und Gott wollte durch das ganze Land Ägypten gehen, um alle Erstgeburt zu schlagen: Er gab Mose und Aaron diesen Auftrag: „Redet zu der ganzen Gemeinde Israel und sprecht: Am Zehnten dieses Monats, da nehme sich jeder ein Lamm für ein Vaterhaus, ein Lamm für ein Haus“ (2. Mo 12,3). Das Lamm war für das ganze Haus eines Israeliten bestimmt und schützte es vor dem Verderben. Mose sagte dementsprechend zu dem Volk: „Der Herr wird hindurchgehen, um die Ägypter zu schlagen; und sieht er das Blut am Türsturz und an den beiden Pfosten, so wird der Herr an der Tür vorübergehen und wird dem Verderber nicht erlauben, in eure Häuser zu kommen, um zu schlagen“ (2. Mo 12,23). Und wenn die Kinder nach dem Sinn des Passahfestes fragen würden, sollten die Eltern sagen: „Es ist ein Passahopfer dem Herrn, der an den Häusern der Kinder Israel in Ägypten vorüberging, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser rettete“ (2. Mo 12,27). Das Passahlamm weist auf Christus und auf die Errettung hin, die wir in Ihm haben (1. Kor 5,7).

Als Rahab zwei israelitische Kundschafter in Frieden aufgenommen hatte, sprach sie zu ihnen: Nun schwört mir doch bei dem Herrn, weil ich Güte an euch erwiesen habe, dass auch ihr an dem Haus meines Vaters Güte erweisen werdet; und gebt mir ein zuverlässiges Zeichen, und lasst meinen Vater und meine Mutter und meine Brüder und meine Schwestern und alle ihre Angehörigen am Leben und errettet unsere Seelen vom Tod!“ (Jos 2,12.13). Die beiden Kundschafter antworteten darauf: „Siehe, wenn wir in das Land kommen, so sollst du diese Karmesinschnur ins Fenster binden, durch das du uns heruntergelassen hast, und sollst deinen Vater und deine Mutter und deine Brüder und das ganze Haus deines Vaters zu dir ins Haus versammeln; und es soll geschehen, wer irgend aus der Tür deines Hauses auf die Straße gehen wird, dessen Blut sei auf seinem Haupt, und wir werden von unserem Eid entbunden sein. Jeder aber, der bei dir im Haus sein wird, dessen Blut sei auf unserem Haupt, wenn Hand an ihn gelegt wird“ (Jos 2,18.19). So wurden Rahab und ihre Angehörigen gerettet, als die Stadt Jericho von den Israeliten eingenommen wurde (Jos 6,22.23).

Beispiele aus dem Neuen Testament

Ein königlicher Beamter aus Kapernaum erlebte, dass sein hochfiebernder, todkranker Sohn durch ein Machtwort des Herrn von Kana aus gesund gemacht wurde. Das führte ihn und sein ganzes Haus dazu, der Person des Sohnes Gottes zu vertrauen (Joh 4,53).

Nachdem Zachäus den Herrn Jesus mit Freude in sein Haus aufgenommen und erklärt hatte, dass ihn ein achtbares Leben vor Gott nicht rechtfertigen würde, sprach Jesus zu ihm: „Heute ist diesem Haus Heil widerfahren, da ja auch er ein Sohn Abrahams ist; denn der Sohn des Menschen ist gekommen, zu suchen und zu erretten, was verloren ist“ (Lk 19,9). Zachäus war ein wahrer Sohn Abrahams, denn er zeigte Glauben – er und sein ganzes Haus. Darum erlebte diese Familie das Heil Gottes.

Nachdem Petrus der gottesfürchtigen Familie des römischen Hauptmanns Kornelius das Evangelium des Friedens gebracht hatte, musste er sich später vor den jüdischen Brüdern für diesen Besuch bei den Heiden rechtfertigen. Im Blick auf Kornelius sagte Petrus: „Er erzählte uns aber, wie er in seinem Haus den Engel gesehen habe, der dastand und sagte: Sende nach Joppe und lass Simon holen, der auch Petrus genannt wird; der wird Worte zu dir reden, durch die du errettet werden wirst, du und dein ganzes Haus“ (Apg 11,13). Und so war es auch gekommen: Kornelius und sein ganzes Haus hatten an das Evangelium geglaubt und waren alle getauft worden (Apg 10,44).

Später lesen wir in der Apostelgeschichte von der Purpurhändlerin Lydia, deren Herz der Herr auftat, als der Apostel Paulus zu ihr die Worte des ewigen Lebens redete. Sie glaubte, und sie wurde getauft mit ihrem ganzen Haus (Apg 16,15).

Direkt danach wird berichtet, wie Paulus und Silas ins Gefängnis geworfen wurden. Doch Gott befreite sie durch ein starkes Erdbeben, das die Türen des Gefängnisses aufbrach. Der Gefängniswärter wurde durch dieses Eingreifen göttlicher Macht in seinem Gewissen getroffen, so dass er zitternd vor Paulus und Silas hinfiel und fragte: „Ihr Herren, was muss ich tun, um errettet zu werden?“ (Apg 16,30). Die Antwort lautete: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus“ (Apg 16,31).[2] Danach redeten Paulus und Silas das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Haus waren. Alle glaubten und wurden getauft. Der Gefängniswärter führte daraufhin die Diener des Herrn, „ins Haus hinauf, setzte ihnen einen Tisch vor und frohlockte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus“ (Apg 16,34).

Zwei Kapitel später wird von dem Synagogenvorsteher Krispus berichtet, dass er mit seinem ganzen Haus an den Herrn glaubte (Apg 18,8).

Alle diese Beispiele zeigen eindrücklich, dass Gott ganze Familien erretten will und errettet.[3]

Das ist eine große Ermunterung und Freude für Ehepaare, denen der Herr Kinder anvertraut hat! Mit viel Glaubenszuversicht werden sie darum täglich für ihre Kinder beten und ihnen immer wieder den Weg des Heils vorstellen! Aber auch Ehepaare, die Nachwuchs erwarten (oder vor dem Herrn über dieses Thema nachdenken), können eine Menge Zuversicht aus diesen Worten schöpfen: „Du wirst errettet werden, du und dein ganzes Haus.“

Persönliche Verantwortung

Die Gnade Gottes, die sich an ganzen Familien erweist, nimmt aber nichts von der persönlichen Verantwortung weg: Jeder Einzelne muss sich bewusst bekehren und eine eigene Entscheidung für den Herrn treffen.

Denken wir an die Beispiele aus dem Alten Testament: Die Familie Noahs wurde nur gerettet, wenn sie auch in die Arche hineinging. Der Erstgeborene einer israelitischen Familie war nur sicher, wenn er in der denkwürdigen Nacht in der Wohnung blieb; ähnlich verhielt es sich bei Rahab und ihren Angehörigen. Und die Geschichte Lots zeigt sehr deutlich, dass man seiner Verantwortung auch nicht entsprechen kann: Lots Schwiegersöhne glaubten seinen Worten nicht und blieben in Sodom zurück. Lots Frau wurde zwar aus der Stadt herausgeführt, erstarrte dann aber zur Salzsäule, weil sie sich nicht von der verdorbenen Stadt losreißen konnte (1. Mo 19,14.26). Auch die Lebensgeschichten von Ismael, Esau, Absalom und anderen machen klar, dass „Gott keine Enkelkinder hat“.

Was für eine ernste Warnung für Kinder gläubiger Eltern! Man kann über Jahre hinweg im Kreis der Familie und unter dem Volk Gottes das Licht der Bibel wahrgenommen haben – und doch in die ewige Nacht hinabstürzen! Darum: Tu Buße und glaube an das Evangelium! „Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte und Geduld und Langmut und weißt nicht, dass die Güte Gottes dich zur Buße leitet?“ (Röm 2,4).

[Artikel ist erschienen bei: www.imglaubenleben.de. Der Artikel wurde für die Online-Veröffentlichung etwas berarbeitet.]

Fußnoten:

  1. Diese Begebenheit macht einerseits deutlich, dass Gott die Familie retten will, andererseits wird auch klar, dass das nicht gegen den Willen der Menschen geschieht. Denn die Frau Lots wurde zur Salzsäule, weil sie nicht wirklich mit Sodom brechen wollte.
  2. Ist es nicht bemerkenswert, dass „du und dein Haus“ oft weggelassen wird, wenn dieser Vers zitiert wird? Vielleicht zeigt dies, dass der Gedanke, dass Gott ganze Häuser retten möchte, uns nicht in vollem Maß bewusst ist.
  3. Aus dem ersten Korintherbrief lernen wir, dass durch einen gläubigen Elternteil in der Familie der ungläubige Ehepartner und die Kinder geheiligt sind (1. Kor 7,14). Die Heiligkeit ist natürlich nur eine äußere – durch den Gläubigen steht die Familie in äußerer Verbindung mit dem Volk Gottes. Es ist nun das intensive Bemühen des Geistes Gottes, dass aus der äußeren Heiligkeit eine innere Heiligkeit wird: dass die ungläubigen Familienmitglieder zum Glauben kommen und gerettet werden.