„Als er aber hinaufgestiegen war und das Brot gebrochen und gegessen und lange bis zum Tagesanbruch geredet hatte, reiste er so ab“ (Apg 20,11).
In der letzten Nacht, die der Apostel Paulus in Troas verbrachte, war an Schlafen nicht zu denken (Apg 20,7–12). Da Paulus den Geschwistern vor seiner Abreise noch viel mitzuteilen hatte, dehnte er das Wort bis Mitternacht aus. Für Eutychus wurden die Stunden allerdings zu lang: Vom Schlaf überwältigt stürzte er aus dem Fenster und musste von Paulus wieder ins Leben zurückgerufen werden. Nachdem dies geschehen war, kehrte Paulus in den Obersaal zurück, aß etwas und redete dann weiter bis zum Tagesanbruch. Am frühen Morgen reiste er schließlich ab.
Gehen wir zu weit, wenn wir in dem Tagesanbruch einen Hinweis auf das Kommen des Herrn Jesus sehen? Alle Vorrechte, die die Geschwister in Troas an jenem ersten Tag der Woche hatten, haben auch wir – bis zum Kommen des Herrn. Wenn der Herr Jesus wiederkommt, wird dies wie das Licht des Morgens sein, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken (vgl. 2. Sam 23,4). Dann wird die Sonne der Gerechtigkeit über diese Erde aufgehen mit Heilung in ihren Flügeln (vgl. Mal 3,20). Jetzt befinden wir uns noch in der Nacht, aber die Nacht ist weit vorgerückt und das Kommen des Herrn sehr nahe. Und während wir auf den Tagesanbruch warten, sitzen wir nicht tatenlos im Dunkeln, sondern dürfen mit dem beschäftigt sein, was uns in diesen Versen vorgestellt wird.
Bis zum Kommen des Herrn …
• dürfen wir uns an jedem ersten Tag der Woche zum Brotbrechen versammeln.
• dürfen wir uns an der Gemeinschaft der Gläubigen erfreuen.
• dürfen wir auf das hören, was uns der Heilige Geist (durch Paulus) sagt.
• haben wir das Wort Gottes als Leuchte für unseren Fuß und Licht für unseren Pfad („Lampen“).
• dürfen uns in einer Atmosphäre des Friedens und der Ruhe abgeschieden von der Welt um den Herrn versammeln („Obersaal im dritten Stock“).
• dürfen wir solchen dienen, die „gefallen“ sind, um sie wieder zurechtzubringen („Eutychus“).
• dürfen wir die irdischen Segnungen, die Gott uns gibt, mit Danksagung annehmen.