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„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr.“ (Off 21,1)
Für die Beschreibung des ewigen Zustands verwendet der Heilige Geist nur wenige Verse. Der Grund dafür liegt gewiss darin, dass wir mit unserem begrenzten Verstand nicht in der Lage sind, die ewigen Dinge in ihrer ganzen Größe und Herrlichkeit auch nur annähernd zu erfassen. Aber eine Sache, die wir alle verstehen, stellt der Heilige Geist gleich zu Anfang fest: „… und das Meer ist nicht mehr“.
Das Meer, das mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche bedeckt, hat schon immer eine bedeutende Rolle im Leben der Menschen gespielt. Seit jeher ist es eine wichtige „Nahrungsquelle“ und für den internationalen Handel und Warenaustausch unerlässlich. Ohne Meer ist ein Leben auf der heutigen Erde nicht möglich. Doch auf der neuen Erde wird das Meer nicht mehr sein – und mit dem Meer auch das, wovon es symbolisch spricht.
Trennung
„Und es ist nicht jenseits des Meeres, dass du sagen könntest: Wer wird für uns jenseits des Meeres hinüberfahren und es uns holen und es uns hören lassen, dass wir es tun?“ (5. Mo 30,13)
„Nähme ich Flügel der Morgenröte, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres, auch dort würde deine Hand mich leiten und deine Rechte mich fassen.“ (Ps 139,9.10)
Das Meer trennt Länder und Kontinente. Es trennt Menschen. Trennung gehört zu unserem Alltag, aber es kennzeichnet auch das Verhältnis des natürlichen Menschen zu Gott. Der natürliche Mensch ist durch die Sünde von Gott getrennt (Jes 59,2). Und wenn er sich während seines Lebens nicht zu Gott bekehrt, wird er in der Hölle für immer von Gott getrennt sein (Off 20,15). Doch auf der neuen Erde, auf der sich nur wiedergeborene Menschen aufhalten werden, wird das Meer nicht mehr sein. Trennung wird es dort nicht mehr geben. Die Menschen werden alle Ewigkeit in Gemeinschaft untereinander und mit Gott leben.
Unruhe
„Aber die Gottlosen sind wie das aufgewühlte Meer, denn es kann nicht ruhig sein, und seine Wasser wühlen Schlamm und Kot auf.“ (Jes 57,20)
„Am Meer ist Besorgnis, ruhen kann man nicht.“ (Jer 49,23)
Das Meer ist ständig in Bewegung. Eine Welle jagt die andere und unaufhörlich wechseln die Gezeiten. Nie kommt das Meer völlig zur Ruhe. Die gottlosen Menschen gleichen dem aufgewühlten Meer, das nicht ruhig sein kann. Der natürliche Mensch ist stets voll Unruhe (Ps 39,7). Nein, Ruhe, echte Ruhe, ist in dieser Welt nicht zu finden. Doch einmal wird der Augenblick kommen, wo das Meer nicht mehr sein wird. Das, was diese Welt schon so lange kennzeichnet – Sorge und Unruhe –, wird es auf der neuen Erde nicht mehr geben. Die Menschen werden in völliger Ruhe und in tiefem Frieden auf der neuen Erde leben.
Gewinnsucht
„Die sich auf Schiffen aufs Meer hinabbegeben, auf großen Wassern Handel treiben.“ (Ps 107,23)
Bis heute sind die Meere als Handels-, Transport- und Verkehrsweg von großer Bedeutung. Sie dienen den Menschen dazu, Handel zu treiben. Darin erkennen wir etwas von dem Wesen des natürlichen Menschen. Von jeher steckt es im Menschen, sich durch Handel zu bereichern. Das Tun des natürlichen Menschen ist von Gewinnsucht und Streben nach Reichtum geprägt. Wenn wir an all das Unglück und Leid denken, das dieses Streben in der Geschichte der Menschheit zur Folge hatte, dann macht uns der Gedanke froh, dass es auf der neuen Erde kein Meer mehr geben wird. Gewinnsucht und Streben nach Reichtum wird es auf der neuen Erde nicht mehr geben.
Freuen wir uns auf den neuen Himmel und die neue Erde?