Und es geschah am nächsten Tag, da sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde begangen; und nun will ich zu dem Herrn hinaufsteigen, vielleicht kann ich Sühnung für eure Sünde tun. Und Mose kehrte zu dem Herrn zurück und sprach: Ach, dieses Volk hat eine große Sünde begangen, und sie haben sich Götter aus Gold gemacht! Und nun, wenn du ihre Sünde vergeben wolltest! Wenn aber nicht, so lösche mich doch aus deinem Buch, das du geschrieben hast. Und der Herr sprach zu Mose: Wer gegen mich gesündigt hat, den werde ich aus meinem Buch auslöschen.“ (2. Mo 32,30–33)

„Ich sage die Wahrheit in Christus, ich lüge nicht, indem mein Gewissen mit mir Zeugnis gibt in dem Heiligen Geist, dass ich große Traurigkeit habe und unaufhörlichen Schmerz in meinem Herzen. Denn ich selbst, ich habe gewünscht, durch einen Fluch von dem Christus entfernt zu sein für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch.“ (Röm 9,1–3)

„Ein Gewisser aber von ihnen, Kajaphas, der jenes Jahr Hoherpriester war, sprach zu ihnen: Ihr wisst nichts und überlegt auch nicht, dass es euch nützlich ist, dass ein Mensch für das Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. Dies aber sagte er nicht von sich selbst aus, sondern da er jenes Jahr Hoherpriester war, weissagte er, dass Jesus für die Nation sterben sollte; und nicht für die Nation allein, sondern damit er auch die zerstreuten Kinder Gottes in eins versammelte.“ (Joh 11,49–52)

Im Lauf seiner langen Geschichte hat sich das Volk Israel durch viele Sünden vor Gott schuldig gemacht. Aber niemand aus dem Volk war in der Lage, für die Sünden dieses Volkes zu sterben – bis der Herr Jesus kam: Von ihm weissagte der Hohepriester Kajaphas und sprach, dass es nützlich sei, dass ein Mensch für das ganze Volk sterbe und nicht die ganze Nation umkomme. Nur der Herr Jesus konnte dieser eine Mensch sein. Kraft seiner Vollkommenheit war Er fähig und auch willens, stellvertretend für das Volk zu sterben. Kein anderer Mensch war dazu in der Lage, obwohl die Schrift von zwei weiteren Männern berichtet, die den Wunsch hatten, stellvertretend für das Volk zu sterben.

Mose war einer von den beiden. Nachdem sich das Volk Israel durch das gegossene Kalb schwer versündigt hatte, wollte Gott es vernichten (2. Mo 32,10). Mose wusste, dass für die Sünde des Volkes Sühnung nötig war. So stieg er auf den Berg, um vor Gott für das Volk einzutreten. Seine Liebe zu diesem Volk war so groß, dass er Gott bat, seinen Namen anstelle des Volkes aus dem Buch des Lebens auszulöschen. Doch Gott musste ihm sagen, dass dies unmöglich war. Mose konnte nicht wissen, dass Gott einmal seinen eigenen Sohn auf die Erde senden würde, um die Sünden der Menschen zu sühnen (1. Joh 2,2; 4,10).

Auch Paulus empfand große Traurigkeit und unaufhörlichen Schmerz, wenn er an die Sünden dieses Volkes und ihre Folgen dachte. Aus Liebe zu diesem Volk wäre er sogar bereit gewesen, durch einen Fluch von Christus entfernt zu sein, um Israel dadurch Segen zu bringen. Doch Paulus wusste wie kein zweiter, dass Israel in der Zukunft einmal errettet werden würde. Dann würde der Herr Jesus auf der Grundlage seines vollbrachten Erlösungswerkes alle Gottlosigkeiten von Jakob abwenden (Röm 11,26).

Wie dankbar dürfen wir sein, dass der Herr Jesus nicht nur für das Volk Israel, sondern für alle Menschen gestorben ist! Aber nur wer an Ihn glaubt, wird errettet werden!