Die Hochzeit in Kana ist ein beeindruckendes Bild von der Freude des Tausendjährigen Reiches. In vielen Einzelheiten dieser Begebenheit finden wir prophetische Hinweise auf diese herrliche Zeit, die insbesondere dem Volk Israel aufbewahrt ist.
Die Zeitangabe zu der Hochzeit lautet: „am dritten Tag“. Eigentlich ist es bereits der fünfte Tag (vgl. Joh 1,29.35.43). Dass dieser Tag trotzdem der dritte Tag genannt wird, zeigt die prophetische Dimension dieses Tages (vgl. das „dritte Mal“ in Joh 21,14, das eigentlich das vierte Mal war). Der dritte Tag ist der Auferstehungstag. Am dritten Tag kam das Trockene aus dem Wasser zum Vorschein und die tote Erde brachte erstmals (pflanzliches) Leben hervor (1. Mo 1,9+11). Am dritten Tag wurde Jona aus dem Bauch des Fisches an das Land ausgespien (Jona 2,1+11), und der Herr Jesus vergleicht dies damit, dass Er am dritten Tag auferstehen wird (Mt 12,40). Doch der dritte Tag steht auch für die nationale „Auferstehung“ (d.h. Wiederherstellung) Israels nach „zwei Tagen“ (2000 Jahren) der Beiseitesetzung. „Kommt und lasst uns zu dem Herrn umkehren; denn er hat zerrissen und wird uns heilen, er hat geschlagen und wird uns verbinden. Er wird uns nach zwei Tagen wieder beleben, am dritten Tag uns aufrichten; und so werden wir vor seinem Angesicht leben“ (Hos 6,1+2).
Wie der Herr Jesus in Kana eingeladen war, wird Israel seinen Messias „einladen“, denn er wird nicht eher zu ihnen kommen als bis sie sagen: „Gepriesen sei der, der da kommt im Namen des Herrn!“ (Mt 23,39). Und wenn Er damals „mit seinen Jüngern“ zu der Hochzeit kam, so wird Er zukünftig inmitten der Gläubigen der Gnadenzeit zu seinem irdischen Volk kommen (vgl. Jud 14; Kol 3,4; 2. Thes 1,10). Er wird sich mit seinem irdischen Volk verloben und vermählen (vgl. Hos 2).
Dies kann allerdings nicht ohne Bekenntnis und Reinigung auf Seiten Israels geschehen. Damals war es Maria, die den Mangel an Wein bemerkte und damit zu Jesus kam. Maria steht für das bußfertige Israel, dass den Mangel an Freude fühlt und bekennen muss, dass sein ganzes religiöses System nicht mehr als ein „leerer Tonkrug“, ein Gefäß ohne Inhalt ist. Wenn dann die Krüge mit Wasser gefüllt werden, spricht das prophetisch von der Reinigung, die der Herr durch viele Gerichte bewirkt haben wird.
Der Einzige, der Rettung bringen kann, ist Jesus – Er wird das Wasser zu Wein verwandeln und sie in den Segen und die Freude des 1000jährigen Reiches einführen. Dann wird die Herrschaft der ganzen Erde von Jerusalem ausgehen. „Was irgend er euch sagen mag, tut!“ wird gleichsam die Aufforderung Israels an die Nationen sein. Und wie die Knechte in Kana willig die Befehle Jesu ausführten, wird nicht nur das Volk Israel „voller Willigkeit sein am Tag seiner Macht“ (Ps 110,3), auch alle Nationen werden ihm dienen (Ps 72,11).
So wird für Israel eine nie dagewesene Freude anbrechen, sie werden „unter Freude und Jubel“ in den Palast des Königs einziehen (Ps 45,16) – der gute Wein, die beste Freude, ist ihnen bis zuletzt aufbewahrt. Doch das Schönste und Größte für Israel und für uns wird das sein, was durch die Worte angedeutet wird: „Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus in Kana in Galiläa und offenbarte seine Herrlichkeit“. Was auf dem Berg der Verklärung nur wenigen Augen für kurze Zeit sichtbar war, wird dann von allen gesehen und bewundert werden: die Herrlichkeit dessen, der auch mit seinem irdischen Volk zum Ziel kommt, und der dann als der König der Könige und Herr der Herren die höchste Position im ganzen Universum bekleiden wird.
Und nicht mehr weit ist nun die Zeit,
da wird nach Deinem Willen
Sein Ruhm das All erfüllen!