Wir haben uns nun mehrfach damit beschäftigt, dass der Herr Jesus innerlich bewegt war und dass er den Volksmengen und Einzelnen in seiner Barmherzigkeit begegnet ist. Er sah ihre Situation, ihre Bedürfnisse und begegnete ihnen mit einem Herz voll Liebe.

Nun wollen wir uns eine Begebenheit anschauen, die der Herr Jesus selbst erzählt hat.

Lk 10,33–35: „Aber ein gewisser Samariter, der auf der Reise war, kam zu ihm hin; und als er ihn sah, wurde er innerlich bewegt und er trat hinzu und verband seine Wunden und goss Öl und Wein darauf; und er setzte ihn auf sein eigenes Tier und führte ihn in eine Herberge und trug Sorge für ihn. Und am folgenden Morgen [als er fortreiste] zog er 2 Denare heraus und gab sie dem Wirt und sprach [zu ihm]: Trage Sorge für ihn; und was irgend du noch dazu verwenden wirst, werde ich dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.“

Der Herr erzählte dem Gesetzesgelehrten auf die Frage: „Wer ist mein Nächster?“, die Begebenheit vom barmherzigen Samariter. Der barmherzige Samariter ist ein Bild des Herrn Jesus, der gekommen ist, um jedem zu begegnen, der in Not und Elend ist. Er fragte nicht, ob jemand einen Anspruch auf Hilfe hatte. Er handelte in Gnade, ja, in bedingungsloser Gnade. Der halbtote Mann hatte nur eine Chance, nämlich die, dass ihn jemand sah und ihm half. Sonst würde er sterben. Der Priester und der Levit hatten ihn zwar gesehen, waren aber vorübergegangen. Auch wenn sie ihn gesehen hatten, waren ihre Herzen kalt und unbeteiligt. Sie sahen ihre Aufgabe nicht darin, diesem unter die Räuber Gefallenen zu helfen. Auf dem Boden des Gesetzes gab es keine Rettung aus dem Elend, da konnte nur die Gnade helfen. Und wie überwältigend ist die Gnade Gottes, die erschienen ist, heilbringend für alle Menschen. Der Samariter war innerlich bewegt; er trat hin, verband die Wunden und goss Öl und Wein darauf. Er tat alles zum Heil dieses Mannes. Der Herr Jesus kam genau aus diesem Grund, um uns Gnade zu bringen. Dafür wurde er, der reich war, arm, damit wir durch seine Armut reich würden. Damit die Gnade zu uns kommen konnte, musste der Heiland sterben. Und er tat es freiwillig.

Aber der Samariter, der ein Bild des Herrn Jesus ist, tat noch mehr. Er setzte ihn auf sein eigenes Tier, brachte ihn in die Herberge und trug Sorge für ihn. Der Samariter ist weiter in liebevoller Fürsorge für den unter die Räuber Gefallenen tätig. Er vertraut ihn dem Wirt der Herberge an und sorgte auch für die Zeit bis zu seinem Wiederkommen. So handelt der Herr auch mit uns: Er hat uns errettet aus unserer Sündennot und jetzt er ist für uns die Glaubenden in liebevoller Weise unaufhörlich tätig. Während der Zeit seiner Abwesenheit hat er uns den Sachwalter, den Heiligen Geist, gegeben, durch den wir die himmlischen Segnungen in Anspruch nehmen können und der unser Tröster/Fürsprecher ist. In welcher Situation wir uns auch befinden und was deine inneren Bedürfnisse heute auch immer sind, er trägt Sorge für dich. Ist das nicht ein großer Trost?! Er tut es unbegrenzt. Der Samariter hatte dem Wirt 2 Denare gegeben, aber er würde für alles einstehen, was irgend er noch brauchen würde. Er gibt aus seiner Fülle. Er tut das nicht aus Pflichtbewusstsein, nicht, weil wir einen Anspruch hätten. Nein: Er ist innerlich bewegt über uns. Er liebt einfach, weil er Liebe ist. Es ist sein Herzensbedürfnis, für uns zu sorgen.

Der Samariter spricht zuletzt noch von seinem Wiederkommen. Er sagt nicht, „falls ich zurückkomme“, sondern „wenn ich zurückkomme“. Es ist sicher! Ja, ER kommt wieder und wird uns zu sich nehmen. Dann wird ER jedes Bedürfnis für ewig und vollkommen stillen. Er bringt mich heim ins Haus des Vaters, in des Himmels Herrlichkeit.