In der Frühe des ersten Wochentages kamen die Frauen zum Grab. Sie finden das Grab geöffnet, der schwere Stein war weggewälzt und einen Engel saß darauf, der zu ihnen sagt: „... ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier, denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat“ (Mt 28,5).

Das ist der Kern der christlichen Botschaft: der gestorbene und auferstandene Christus. Sein Tod und seine Auferstehung gehören unmittelbar und untrennbar zusammen. Eins ohne das andere geht nicht. Der Herr hat schon während seines Lebens davon gesprochen, dass er auferstehen würde, zum Beispiel in Lukas 18,33: „Wenn sie ihn gegeißelt haben, werden sie ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen.“ Die Jünger haben das damals nicht verstanden. Aber nachdem der Herr als Auferstandener in ihre Mitte getreten war, ihnen das Auferstehungsleben mitgeteilt hatte und zu Pfingsten der Heilige Geist in ihnen Wohnung genommen hatte, zeugten sie von einem gestorbenen und auferstanden Christus. In den Predigten der Apostel in der Apostelgeschichte nimmt die Auferstehung des Herrn einen zentralen Platz ein. Warum das?

Nun, ein gestorbener Christus nützte uns nichts, wenn er nicht auferstanden wäre. In Korinth gab es Menschen, die die Auferstehung leugneten. Paulus muss ihnen sagen: Wenn es keine Auferstehung gibt, dann ist auch Christus nicht auferweckt worden. Dann ist die Predigt vergeblich, dann ist der Glaube vergeblich – ihr wäret einem Mythos aufgesessen. Paulus und die anderen Jünger wären dann falsche Zeugen, denn sie würden etwas verkündigen, was es gar nicht gäbe. Der Glaube wäre nichtig und wir wären noch in unseren Sünden. Außerdem wären die schon entschlafenen Gläubigen verloren gegangen. Wenn wir allein in diesem Leben auf Christus Hoffnung hätten, wären wir die elendesten von allen Menschen. Wir hätten um Christi willen auf Freuden dieser Welt verzichtet und für die Zukunft nichts gewonnen. Es gäbe somit keine Zukunft, der Himmel wäre verschlossen. Absolute Hoffnungslosigkeit.

Dann kommt aber der Triumphruf: „Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen.“ Aus Römer 4,25 wissen wir, dass er „unserer Übertretungen wegen hingegeben worden und unserer Rechtfertigung wegen auferweckt worden ist.“ Sein Tod am Kreuz war nötig wegen unserer Sünden. Dort hat er unsere Schuld auf sich genommen und unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen. Er hat das Gericht erduldet, was du und ich verdient hatten. Mit seiner Auferweckung hat Gott gezeigt, dass er durch das Werk seines Sohnes vollkommen befriedigt ist und dass er dieses Werk angenommen hat. Nun stehen wir als solche vor Gott, die gerechtfertigt sind (das meint als solche, die Gott gerecht gesprochen hat). Wir stehen in der ganzen Wohlannehmlichkeit des Opfers Christi vor Gott; er sieht uns in ihm, als hätten wir nie gesündigt. Dazu war seine Auferstehung nötig.

Dann haben wir gelesen, dass er der Erstling der Entschlafenen ist. Er ist der Erste, der aus dem Tod wiedergekehrt ist, um nicht wieder zu sterben. Wenn es aber einen Erstling gibt, dann gibt es auch solche, die ihm folgen werden. Christus bleibt in der Auferstehung nicht allein. Alle, die sein, die des Christus sind, werden bei seiner Ankunft teilhaben an der Auferstehung. Christus kommt wieder, um all die Seinen zu sich zu holen in seine Herrlichkeit. Alle entschlafenen Gläubigen von Adam an werden dann auferweckt werden und wir, die Lebenden, werden verwandelt werden. Dann findet die Erlösung ihren vollkommenen Abschluss. Auch unsere sterblichen Leiber werden dann vollkommen passend für die himmlische Herrlichkeit und die Gegenwart des Herrn sein. Denn auch für unseren Leib ist er der Heiland: „... der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichförmigkeit mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen“ (Phil 3,21).

Christus ist auferstanden und wir sind dadurch wiedergezeugt zu einer lebendigen Hoffnung.