Manche Gläubige zweifeln nicht daran, dass sie heute Kinder Gottes sind, aber sie wissen nicht, ob sie es morgen auch noch sein werden. Was ist, wenn Christen eine Sünde begehen und sie diese nicht aufrichtig vor Gott bekennen? Oder was geschieht, wenn Gläubige sich vom Herrn lossagen? Kann ein Christ doch noch verloren gehen?

Dass Menschen, die sich Christen nennen, verloren gehen können, ist unbestritten. Der Herr warnte seine Zuhörer: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr!‘, wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist“ (Mt 7,21).

Doch was ist mit den wahren Gläubigen, die Jesus nicht nur „Herr“ nennen, sondern Ihn auch als Herrn in ihrem Leben anerkennen? Können sie in der Hölle enden? Um diese wichtige Frage zu beantworten, wollen wir uns zunächst Bibelstellen ansehen, die die ewige Sicherheit der Gläubigen lehren. Danach wenden wir uns Bibelstellen zu, die auf den ersten Blick gegen die Heilssicherheit sprechen. So bekommen wir dann, mit Gottes Hilfe, ein gutes Bild davon, was die Bibel in dieser Sache sagt.

Die Gnade Gottes

Durch die Gnade Gottes sind wir errettet (Eph 2,8). Die Gnade schließt, wenn es um unsere Annahme bei Gott geht, Werke aus. Römer 4,4.5 sagt: „Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit. Dem aber, der nicht wirkt [o. Werke vollbringt], sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet.“

Wir sind durch die Gnade errettet worden, unsere Werke waren da gar nicht gefragt. Und was für den Sünder gilt, der mit Gott versöhnt werden möchte, gilt auch für den Christen, der unterwegs zum Himmel ist. Wir kommen nicht in den Himmel, weil wir der Gnade noch unser Ausharren und unsere Treue hinzufügen. Nein, der Eingang in den Himmel basiert allein auf Gnade: „Sonst ist die Gnade nicht mehr Gnade“ (Röm 11,6).

Haben denn Werke gar keine Bedeutung im Leben eines Christen? Doch gewiss. Aber wir tun die Werke nicht, um Kinder Gottes zu werden oder zu bleiben, sondern weil wir Kinder Gottes sind. Wir dürfen den Segen Gottes in Christus kennen und nun aus Dankbarkeit dienen! Unsere Werke zeigen den Glauben, der in unseren Herzen ist (Jak 2,17.18).

Die Vergebung der Sünden

Gott hat die Sünden der Gläubigen von ihnen entfernt, „so weit der Osten ist vom Westen“, Er hat sie „in die Tiefen des Meeres“ geworfen und sie „getilgt wie einen Nebel“ (Ps 103,12; Mich 7,19; Jes 44,22). Das Blut Jesu Christi hat uns von jeder Sünde gereinigt (1. Joh 1,7). Unserer Sünden und Gesetzlosigkeiten wird Gott nie mehr gedenken (Jer 31,34; Heb 10,17). Wenn Gott der Sünden nie mehr gedenkt, dann werden Kinder Gottes für ihre Sünden auch nicht mehr gestraft. Wie sollte das auch geschehen, da die Strafe zu unserem Frieden doch auf Jesus Christus am Kreuz lag (Jes 53,5)? Gott straft nicht zweimal für dieselben Sünden.

Der Schreiber des Hebräerbriefes zeigt in Kapitel 10,11–18, dass die Schlachtopfer, die in Israel dargebracht wurden, niemals Sünden wegnehmen konnten. Christus aber hat ein wirksames Schlachtopfer für Sünden dargebracht und sich für immerdar gesetzt zur Rechten Gottes. Und mit diesem Opfer „hat er auf immerdar die vollkommen gemacht, die geheiligt werden“ (V. 14). Gläubige sind für immer vollkommen gemacht worden! Wie sollten sie in der Hölle enden? Sollte Gott sein Versprechen brechen und ihnen doch noch Schuld zur Last legen?

Die Gabe des ewigen Lebens 

„Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben“ (Joh 3,36). Können solche, die ewiges Leben haben, den zweiten Tod erleiden? Dann müsste das ewige Leben sterben oder dem Gläubigen wieder abgenommen werden können. Doch das ist undenkbar. Wir haben kein vorübergehendes Leben oder ein Leben bis zur nächsten Sünde, sondern ewiges Leben.

Das ewige Leben ist nicht wie ein Rucksack, den man anziehen und wieder ablegen kann. Wer das neue Leben empfängt, wird selbst völlig verändert: Der Glaubende geht vom Tod in das Leben hinüber (Joh 5,24). Das ist etwas Gewaltiges und Umwälzendes, was nicht einfach wieder rückgängig (und später wiederholt) werden kann. So, wie wir einmal eine natürliche Geburt erlebt haben, so werden wir auch nur einmal von neuem geboren (Joh 3,7). 

Die Gabe des Heiligen Geistes

Wer an das Evangelium des Heils glaubt, empfängt den Heiligen Geist. Der Geist ist das Siegel, dass wir Gott gehören, und das Unterpfand, dass uns das Erbe gehört (Eph 4,30; 1,14). Gottes Geist wird in Ewigkeit bei uns bleiben (Joh 14,16), deshalb ist es undenkbar, dass Christen in die ewige Pein kommen werden.

Wenn David gebetet hat: „Den Geist deiner Heiligkeit nimm nicht von mir!“ (Ps 51,13), dann darf man nicht übersehen, dass diese Bitte zur Zeit des Alten Testaments ausgesprochen wurde, als der Geist in Menschen nicht wohnte, sondern nur wirkte. Davids Wunsch war also, weiterhin das Wirken des Geistes erleben zu dürfen, was nichts damit zu tun hat, dass das Siegel des Geistes bei einem Christen gebrochen werden könnte.

[Auszug aus dem Buch: Anker der Seele]

Zu diesem Thema gibt es auch einen Videobeitrag: Video Heilssicherheit