In Psalm 37,25 sagt David: „Ich bin jung und bin auch alt geworden, und nie sah ich den Gerechten verlassen.“

Das ist eine Aussage, die David im Rückblick auf sein Leben macht. Er hatte viel  Erfahrungen mit seinem Gott gemacht. Und wenn wir die Geschichte Davids ein wenig kennen, dann wissen wir, dass er in manchen schwierigen Situationen war. Er war verfolgt von König Saul. Er wurde verfolgt, ja bis zum Tod verfolgt, von seinem Sohn Absalom. Er hat auch manches gelitten in seinem Leben wegen eigener Sünden. Aber er ist auch immer wieder zu seinem Gott umgekehrt. Und deshalb konnte Gott Gefallen an ihm finden, weil er sein Leben regelmäßig und anhaltend im Lichte Gottes überprüfte und, wenn es notwendig war, ein Bekenntnis ablegte. Auch darin können wir von ihm lernen.

Und im Rückblick auf sein Leben mit seinem Gott, wo er immer wieder den Beistand, die Führung und die Hilfe Gottes erfahren hatte, macht er diesen Ausspruch. Es ist aufschlussreich, wenn wir in diesem Psalm vorher schon lesen, wie er auf seinen Gott vertraut hatte und wie er andere auffordert, auf Gott zu vertrauen. Da sagt er zum Beispiel in Vers 3: „Vertraue auf den Herrn und tue Gutes, wohne im Land und weide dich an Treue.“ Eine Aufforderung, auf unseren Herrn zu vertrauen. Aber auch, in Abhängigkeit von ihm so zu handeln, wie ER es möchte. Wir dürfen dann die Treue Gottes erleben.

Später sagt er: „Befiehl dem Herrn deinen Weg und vertraue auf ihn, und er wird handeln.“ Es gibt Situationen, in denen wir nichts tun können, vor denen wir vielleicht ohnmächtig stehen, wo wir uns fragen: „Wie geht es weiter?“ Dann dürfen wir unserem Herrn das einfach hinlegen, ihm unsere Situation und den Weg, der vor uns liegt, anbefehlen und dürfen sicher sein, dass er handeln wird. Wir singen in einem Lied: „Wo der Menschen Hilf' zu Ende, bleiben mächtig ich deine Hände.“ Wollen wir in diesem Sinne auf ihn vertrauen und wirklich damit rechnen, dass er alles kann!

Später sagt David: „Vertraue still dem Herrn und harre auf ihn.“ Manchmal bedeutet es auch, zu warten. Wir wünschten uns in schwierigen Situationen sicherlich manchmal sofort einen Ausweg. Aber Vertrauen zeigt sich insbesondere dann, und das möchte ich gerne lernen, dass wir, auch wenn wir warten müssen, weiter nicht an unserem Gott zweifeln, sondern damit rechnen, dass er den richtigen Zeitpunkt und die richtige Lösung bereits hat. In dieser Zeit dürfen wir seine Treue erleben. Denn er hat weiter verheißen – und auch davon spricht David in diesem Psalm in Vers 23: „Von dem Herrn werden die Schritte des Mannes befestigt, und an seinem Weg hat er Gefallen.“

ER gibt uns Kraft auf dem Weg, den ER uns zeigt. Auf dem Weg geht ER auch mit uns, und wir dürfen wissen: ER schaut mit Wohlgefallen auf uns herab. Was für eine Ermunterung ist es, dass dieses Wort bis heute wahr ist: „Nie sah ich den Gerechten verlassen.“ Wir dürfen solche sein, die durch den Glauben an das Werk des Herrn Jesus gerecht gesprochen sind, die gerechtfertigt sind aus Glauben, und wir haben die Zusage, dass ER immer mit uns ist.

Aber dann denken wir auch an den Einen, an Christus, von dem Petrus in 1. Petrus 3,18 schreibt: „Denn es hat ja Christus einmal für Sünden gelitten, der Gerechte für die Ungerechten, damit er uns zu Gott führe.“ Ja, der Einzige, der vollkommene Gerechte, der vollkommen rein und heilig war. ER hat an unserer Stelle unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen. Und in den drei Stunden der Finsternis, wo er stellvertretend für uns in das Gericht Gottes ging, da war ER, der Gerechte, von Gott verlassen, damit wir das nie erleben müssen. Wie bewegt das unsere Herzen, wenn wir auf IHN blicken, der dieses große Werk für uns getan hat und der bereit war, diesen schweren Weg zu gehen, damit wir in eine ewige Beziehung zu Gott kommen konnten und schon auf dieser Erde wissen, dass ER uns nicht verlassen wird.