Wer ist der Herr Jesus? Dieser Frage möchten wir ein wenig nachgehen.

Als der Herr Jesus bei seinen Jüngern auf dieser Erde war, hat er ihnen einmal die Frage gestellt: „Wer sagen die Menschen, dass ich, der Sohn des Menschen, sei?“ (Mt 16,13).

Die Antwort der Jünger darauf lautete: „... die einen: Johannes der Täufer; andere aber: Elia; und wieder andere: Jeremia oder sonst einer der Propheten.“ Nun, zu dem Zeitpunkt, als der Herr Jesus die Frage stellte, war er von seinem Volk – insbesondere den Führern des Volkes – bereits verworfen. Sie hatten ihn deutlich abgelehnt. Sie wollten ihn nicht, sie wollten an ihn nicht glauben. Ja, sie hassten ihn, und sie setzten alles daran, um ihr Ziel zu erreichen, ihn zu töten. Bis dahin würde es zwar noch eine Weile dauern, aber in ihren Herzen waren sie dazu entschlossen.

Wenn jetzt die Jünger davon berichten, was die Menschen so sagen, dann waren es offensichtlich nicht diese Führer, die diese Antwort gaben, sondern andere Menschen aus Israel. Und das, was sie sagten, zeugte zunächst mal von einer gewissen Wertschätzung der Person des Herrn Jesus. Johannes der Täufer hatte unter ihnen gewirkt. Und selbst von Herodes wird gesagt, dass er Johannes gerne hörte und dass er ihn immer wieder rufen ließ. Elia und Jeremia waren große Propheten in Israel gewesen. Und die Menschen hatten schon gespürt, dass das, was er sagte, aus der Gegenwart Gottes kam, denn das war das Kennzeichen eines Propheten.

Und doch war es so, dass es alles Einschätzungen über die Person des Herrn Jesus waren, die ihren eigenen Gedanken und Vorstellungen entsprangen. Und das ist sehr aktuell. Es gibt Menschen, die etwas von Jesus Christus halten. Sie sehen in ihm einen hervorragenden Menschen, einen Märtyrer, ein Vorbild für das praktische Leben. Aber wenige erkennen, wer er wirklich ist. Denn dazu braucht es wirklich Glauben. Glauben an das, was Gott gesagt hat und was er in seinem Sohn offenbart hat. Alle eigenen Vorstellungen werden immer in die Irre führen.

Nun fragt der Herr die Jünger persönlich. „Ihr aber, wer sagt ihr, dass ich sei?“ Petrus gibt dann eine wunderschöne Antwort auf diese Frage „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Ja, das war er wirklich, der Christus, der Messias. Er war der, der von Gott gekommen war, um sein Volk zu erlösen. Aber noch mehr als das. Er war auch nach der Voraussage von Jesaja gesetzt zum Licht der Nationen, um das Heil Gottes zu sein, bis an das Ende der Erde (vgl. Jes 9,6). Er war auch nicht nur von Gott gesandt, sondern er war der ewige Sohn Gottes, Gott selbst.

Wenn der Herr dann zu Petrus sagt: „Glückselig bist du, Simon, Sohn Jonas; denn Fleisch und Blut haben es dir nicht offenbart, sondern mein Vater, der in den Himmeln ist“, dann macht das deutlich, dass wir nicht mit eigenen Überlegungen, mit unserem eigenen Verstand, aus uns selbst heraus erfassen oder erdenken können, wer der Herr Jesus wirklich ist, sondern dass es dazu eine Offenbarung Gottes, des Vaters braucht. Und die hatte er in der Gabe seines Sohnes gegeben. Sein ganzes Leben, alles, was er sagte, was er tat, wie er seinen Weg ging, zeigte deutlich, wer er war: der von Gott gekommene Messias, der Sohn Gottes. Wenn wir wissen wollen, wer der Herr Jesus wirklich ist, dann müssen und wollen wir im Wort Gottes forschen, um zu schauen, was diese wunderbare Person ausmacht. Er ist der ewige Sohn, hat Gott als Mensch auf der Erde vollkommen offenbart. Er hat uns errettet, Gott in seinem Leben und Sterben vollkommen verherrlicht, sitzt jetzt zur Rechten Gottes am Platz höchster Macht und Autorität und wird einmal herrschen über das ganze Weltall. Und wir werden ihn im Haus des Vaters sehen, wie er ist, um ewig glücklich zu sein.