„Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns?“ (Mt 13,55)

„Ist dieser nicht der Zimmermann?“ (Mk 6,3)

„Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus zu der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt, wo sie ihn kreuzigten …“ (Joh 19,17.18)

„… der selbst unsere Sünden an seinem Leib auf dem Holz getragen hat, …“ (1. Pet 2,24)

Der Sohn Gottes kam in der Fülle der Zeit auf die Erde und wurde wahrer Mensch. Er wuchs nicht im größten und schönsten Palast Jerusalems auf, sondern im Haus eines einfachen Zimmermanns in Nazareth. Die Leute kannten Ihn als „den Sohn des Zimmermanns“. Er, der es als „Gott, gepriesen in Ewigkeit“, gewohnt war, Befehle zu geben, führte als Sohn des Zimmermanns gehorsam die Anweisungen seines irdischen Vaters aus. Er, der als Schöpfer die Welten ins Dasein gerufen und die Erde als Wohnplatz für den Menschen zubereitet hatte, verrichtete im Haus seines Vaters die einfache Arbeit eines Zimmermanns. Er war nicht nur der Sohn des Zimmermanns, Er war auch selbst Zimmermann. Wie sehr hat Er sich doch herabgelassen!

Als Zimmermann hatte der Herr Jesus täglich mit Holz zu tun. Wie oft mag Er während seiner täglichen Arbeit daran gedacht haben, dass Er einmal an einem Holzkreuz leiden und sterben würde? Dass Er am Kreuz hängend von seinen Geschöpfen verhöhnt und verspottet werden würde? Und dass Er an diesem Kreuz in den drei Stunden der Finsternis zur Sünde gemacht werden würde? Obwohl Ihn das Holz, das Er täglich in den Händen hielt, beständig daran erinnert haben muss, war Er dennoch bereit, den vor Ihm liegenden Weg weiterzugehen. Ja, Er hätte jederzeit in den Himmel zurückkehren können, aber Er war in die Welt gekommen, um den Willen dessen zu tun, der Ihn gesandt hatte und sein Werk zu vollbringen (Joh 4,34).

Als der Augenblick schließlich kam, wo Er am Kreuz leiden und sterben sollte, lesen wir die zu Herzen gehenden Worte: „Und sein Kreuz tragend, ging er hinaus zu der Stätte, genannt Schädelstätte, die auf Hebräisch Golgatha heißt, wo sie ihn kreuzigten …“ Er, der viele Jahre täglich mit Holz zu tun gehabt hatte, trug sein eigenes Holzkreuz aus Jerusalem hinaus an den Ort, wo man Ihn kreuzigte. Aber nicht nur das: An diesem Holz trug Er in den drei Stunden der Finsternis auch unsere Sünden an seinem Leib. Dadurch hat Er die Frage unserer Sünden ein für alle Mal geklärt und die Grundlage unserer ewigen Errettung gelegt. Dafür gebührt Ihm in alle Ewigkeit Lob, Preis und Anbetung!