„Die Überlegung der Soldaten aber war, die Gefangenen zu töten, damit nicht jemand fortschwimmen und fliehen könnte. Der Hauptmann aber, der Paulus retten wollte, hinderte sie an ihrem Vorhaben.“ (Apg 27,42.43)

Eine augenscheinlich aussichtslose Situation für Paulus und die anderen Gefangenen: In diesem schlimmen Sturm rechnete wohl kaum jemand noch damit, es mit dem Schiff an Land zu schaffen. Also fassten die Soldaten – denen die Todesstrafe angedroht wurde, sollten Gefangene unter ihrem Kommando fliehen – den Entschluss, einfach alle von ihnen zu töten.

Plötzlich stellt sich einer von ihnen diesem Plan in den Weg. Der Hauptmann höchstpersönlich sorgt dafür, dass niemand durch das Schwert umkommt.

Warum ist das so besonders? Weil es die Zusage Gottes an Paulus erfüllt, der ihm durch einen Engel versprochen hatte: „Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor dem Kaiser erscheinen; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren“ (Apg 27,24).

Gottes Plan sah es vor, dass alle gerettet werden. Da spielte es keine Rolle, dass nun die entschlossenen und blutrünstigen Soldaten ihre Schwerter wetzten und kurz davor waren, zuzuschlagen. Nein, Gottes Vorhaben konnte nicht abgeändert werden. Also nutzte er sogar den ungläubigen Hauptmann dazu, sein eigenes Vorhaben weiterzubringen. Sicherlich hatte dieser kein Interesse daran, Gottes Ratschluss zu erfüllen, doch auch in seinem Fall gilt Sprüche 21,1: „Wasserbächen gleicht das Herz eines Königs in der Hand des HERRN; wohin immer er will, neigt er es.“

Mehrmals finden wir in der Bibel Beispiele dafür, dass der Herr sogar Ungläubige zur Erfüllung seiner Pläne benutzt:

  • Der König Kores sorgt dafür, dass das Volk Gottes nach 70 Jahren der Gefangenschaft wieder nach Kanaan zurückkehren darf (vgl. Jes 44,28; Esra 1,2).
  • Gott benutzt die Volkszählung von Kaiser Augustus dazu, dass Joseph und Maria nach Bethlehem gehen, wo der Herr Jesus geboren werden sollte (vgl. Lk 2,1.4; Micha 5,1).
  • Am Plan, Joseph als Lebensretter nach Ägypten zu bringen, waren viele beteiligt: die Sklavenhändler, Potiphar, der Mundschenk, der Pharao (vgl. 1. Mo 50,20).
  • Letztlich überlieferte Judas Iskariot den Herrn Jesus an dessen Feinde, die ihn ans Kreuz bringen würden.
  • etc.

Es ist ein sehr ermutigender Gedanke für uns: Der gute (!) Plan Gottes wird immer zustande kommen – vollkommen unabhängig davon, wie wahrscheinlich das ist oder wie die Widerstände sind. Wenn der Herr alle im Schiff retten wollte, konnte kein Schwert der Soldaten dem Plan im Wege stehen.

Für uns: Wenn der Herr seine guten Absichten mit uns zur Erfüllung bringen möchte, kann kein Hindernis der Welt daran etwas ändern. Vertrauen wir Ihm, dass er alles so tun wird, wie er es geplant hat!

„Ich spreche: Mein Ratschluss soll zustande kommen, und all mein Wohlgefallen werde ich tun.“ (Jes 46,10)