„Und jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn kein Leben von euch wird verloren gehen, nur das Schiff. Denn ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, trat in dieser Nacht zu mir und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor dem Kaiser erscheinen; und siehe, Gott hat dir alle geschenkt, die mit dir fahren. Deshalb seid guten Mutes, ihr Männer!“ (Apg 27,22–25)

„Und von dort kamen die Brüder, als sie von uns gehört hatten, uns bis Appii-Forum und Tres-Tabernä entgegen; und als Paulus sie sah, dankte er Gott und fasste Mut“ (Apg 28,15).

Stärken und gestärkt werden

Paulus hatte einen großen Glauben und deshalb großen Mut. Mitten im Sturm – inmitten von tosenden Wellen –, umgeben von Soldaten, die ihn als Gefangenen durch halb Europa führen, hält er einen Moment inne und ermuntert seine Mitfahrer. Er ruft ihnen zu: „Seid guten Mutes“.

3 Monate und 7 Tage später. Paulus ist nun 70 Kilometer vom Kaiser in Rom entfernt. Wahrscheinlich empfindet er, der große Apostel, nun selbst Furcht oder zumindest Unbehagen – immerhin ist er wie Elia ein Mensch mit gleichen Gefühlen wie wir (vgl. Jak 5,17). Zumindest kommen einige Brüder aus Rom zu ihm, um ihm beizustehen. Und: Nun fasst Paulus Mut!

Unser Glaubensvertrauen ist leider nicht immer konstant. Zu manchen Zeiten können wir andere ermuntern, doch nur wenig später benötigen wir selbst Zuspruch. Zwei Lektionen:

  1. Der Herr weiß genau, wann wir selbst neuen Mut fassen müssen, und sendet uns eine entsprechende Ermunterung.
  2. Lasst uns ein Auge haben für solche, die eine Ermutigung benötigen, und gleichzeitig offen dafür sein, auch Ermunterung anzunehmen. Unsere gegenseitige Ermutigung ist tatsächlich ein „Geben und Nehmen“.