Über die wenigen Worte des Herrn Jesus bei der Einsetzung des Gedächtnismahls – „Dies ist mein Leib ... dies ist mein Blut“ (Mk 14,22.24) – kursieren leider viele Irrtümer, teilweise von drastischem Ausmaß, das skurrile und blasphemische Irrlehren umfasst. Die sogenannte Eucharistie, eins der sieben Sakramente der Katholischen Kirche, lehrt Folgendes darüber:

  • Christus selbst sei in diesem Sakrament anwesend. Deshalb empfange der Empfänger der Hostie (Brot des Abendmahls) auch den ganzen Christus: „Zu Beginn lehrt die heilige Kirchenversammlung, dass in dem erhabenen Sakrament der heiligen Eucharistie nach der Weihe (Konsekration) von Brot und Wein unser Herr Jesus Christus als wahrer Gott und Mensch wahrhaft, wirklich und wesentlich unter der Gestalt jener sichtbaren Dinge gegenwärtig ist.“ (Konzil zu Trient, 1551)
  • Laut der Transsubstantiationslehre verwandelten sich Brot und Wein tatsächlich in Fleisch und Blut Jesu: „Nun sagt uns diese Stimme, Echo der Stimme Christi, dass Christus in diesem Sakrament nicht anders gegenwärtig wird als durch die Verwandlung der ganzen Substanz des Brotes in Seinen Leib und der ganzen Substanz des Weines in Sein Blut, eine ganz wunderbare und einzigartige Verwandlung, die die katholische Kirche passend im engen Sinn Transsubstantiation (Wesensverwandlung) nennt.“ (Papst Paul VI. am 3.9.1965)
  • Es handle sich bei der Messe tatsächlich um ein erneutes Sühnopfer von Jesus durch den Priester – praktisch eine wöchentliche/monatliche Wiederholung des Opfers am Kreuz – für noch nicht vollkommen gereinigte Gläubige: „Die Feier der Eucharistie ist eine Handlung Christi selbst und der Kirche; in ihr bringt Christus, der Herr, durch den Dienst des Priesters sich selbst, unter den Zeichen von Brot und Wein wesenhaft gegenwärtig, Gott, dem Vater, dar.“ (Codex Iuris Canonici)

Nachfolgend einige biblische Hinweise, die diese Punkte als eindeutig falsche Lehren entlarven:

  • Die Ausdrucksweise „Dies ist mein Leib/Blut“ ist rein metaphorisch zu verstehen. Ansonsten müsste man mit derselben Konsequenz auch die „Ich bin“-Worte Jesu wörtlich verstehen: Tür, Licht der Welt, Brot des Lebens, Weg, Weinstock etc. Es geht um für uns verständliche Symbole.
  • Für Juden war Blut damals nicht nur ekelhaft, auf seinen Verzehr stand die Todesstrafe (3. Mo 17,10; vgl. auch Apg 15,29). Der Herr Jesus hätte seinen Jüngern niemals echtes Blut zum Trinken angeboten, was ganz klar göttlichen Vorgaben widersprochen hätte.
  • Der Herr Jesus musste nur ein einziges Mal geopfert werden. Das Besondere am Sühnetod Jesu liegt ja gerade darin, dass er nie wiederholt werden muss. Der Schreiber des Hebräerbriefes gibt sich alle Mühe, darauf hinzuweisen, dass das Opfer vor 2000 Jahren vollkommen einmalig ist, weil es nur einmal dargebracht werden musste (Heb 7,27; 9,12.26.28; 10,10.12.14; vgl. auch Röm 6,10 und 1. Pet 3,18). Ohne dieses Wissen könnte kein Gläubiger jemals Heilsgewissheit haben oder daran festhalten, bei Gott bedingungslos angenommen zu sein.

Übrigens handelt es sich auch nicht um die von Martin Luther gelehrte Konsubstantiation, bei der sich die reale Gegenwart Christi mit Brot und Wein verbinden würde. Brot und Wein sind Symbole des Leibes und Blutes (Todes) Christi – nicht mehr und nicht weniger. Das Essen und Trinken davon ist ein Ausdruck des Erinnerns, ein Ausdruck der Gemeinschaft mit dem lebendigen Christus im Himmel und zugleich eine Verkündigung des Todes Christi.