„… und alles an ihm ist lieblich. Das ist mein Geliebter, und das mein Freund, ihr Töchter Jerusalems!“ (Hld 5,16)

Das hebräische Wort „machmad”, das in Hohelied 5,16 mit „lieblich” übersetzt wird, kommt an 11 weiteren Stellen im Alten Testament vor. Es wird auch mit „Lust“, „Kostbarkeit“, „kostbar“, „Liebling“ und „Kleinod“ übersetzt:

  • 1. Kön 20,6: „… doch morgen um diese Zeit werde ich meine Knechte zu dir senden, und sie werden dein Haus und die Häuser deiner Knechte durchsuchen; und es wird geschehen, alle Lust deiner Augen werden sie in ihre Hand tun und mitnehmen.“
  • 2. Chr 36,19: „Und sie verbrannten das Haus Gottes und rissen die Mauer von Jerusalem nieder; und alle seine Paläste verbrannten sie mit Feuer, und alle seine kostbaren Geräte verdarben sie.“
  • Jes 64,10: „Unser heiliges und herrliches Haus, worin unsere Väter dich lobten, ist mit Feuer verbrannt, und alle unsere Kostbarkeiten sind verheert.“
  • Klgl 1,10: „Der Bedränger hat seine Hand ausgebreitet über alle ihre Kostbarkeiten; denn sie hat gesehen, dass Nationen in ihr Heiligtum gekommen sind, von denen du geboten hast, dass sie nicht in deine Versammlung kommen sollen!“
  • Klgl 2,4: „Seinen Bogen hat er gespannt wie ein Feind, hat mit seiner Rechten sich hingestellt wie ein Gegner und alle Lust der Augen getötet; in das Zelt der Tochter Zion hat er seinen Grimm ausgegossen wie Feuer.
  • Hes 24,16: „Menschensohn, siehe, ich nehme die Lust deiner Augen von dir weg durch einen Schlag; und du sollst nicht klagen und nicht weinen, und keine Träne soll dir kommen.“
  • Hes 24,21: „Sprich zum Haus Israel: So spricht der Herr, Herr: Siehe, ich werde mein Heiligtum entweihen, den Stolz eurer Stärke, die Lust eurer Augen und das Verlangen eurer Seele; und eure Söhne und eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden durchs Schwert fallen.“
  • Hes 24,25: „Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tag, an dem ich ihre Stärke, die Freude ihrer Pracht, die Lust ihrer Augen und die Sehnsucht ihrer Seelen, ihre Söhne und ihre Töchter von ihnen wegnehmen werde.“
  • Hos 9,6: „Denn siehe, sie sind weggezogen wegen der Zerstörung; Ägypten wird sie sammeln, Moph sie begraben; ihre Kostbarkeiten an Silber werden die Nesseln in Besitz nehmen, Dornen werden in ihren Zelten sein.“
  • Hos 9,16: „Ephraim ist geschlagen: Ihre Wurzel ist verdorrt, sie werden keine Frucht bringen, selbst wenn sie gebären, werde ich die Lieblinge ihres Leibes töten.“
  • Joel 4,5: „…, dass ihr mein Silber und mein Gold weggenommen und meine besten Kleinode in eure Tempel gebracht“.

Wenn man sich die Bedeutung des Wortes „machmad“ an diesen Schriftstellen anschaut, stellt man fest, dass es etwas ausdrückt, das für den Besitzer von höchstem Wert ist. Es ist für ihn etwas sehr Wertvolles und Begehrenswertes: Eine Lust, eine Kostbarkeit, ein Liebling oder ein Kleinod. Aber noch etwas fällt beim Lesen dieser Stellen auf. In jedem Fall wird das wertvolle und begehrenswerte Objekt entfernt: Hesekiels Frau ist gestorben, Ephraims Kinder sind erschlagen, der Tempel ist zerstört, und alle wertvollen Dinge des Lebens sind weggenommen worden.

In der Tat werden einmal alle irdischen Dinge, die uns heute noch so wertvoll sind oder begehrenswert erscheinen, vergehen. Aber unser Herr und Heiland ist und bleibt in alle Ewigkeit unser einziger Gegenstand der Freude und des Wohlgefallens. Er wird ewig derselbe sein (Heb 13,8). Und Er wird ewig das sein, was Er heute schon ist: Ganz und gar lieblich. Egal, welche Eigenschaft oder welchen Wesenszug seiner herrlichen Person wir vor uns haben – alles an Ihm ist lieblich und wird uns in alle Ewigkeit zu Lob, Preis und Anbetung führen.