„So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn und er den euch zuvorbestimmten Christus Jesus sende, den freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat“ (Apg 3,19–21).

Die Bedeutung dieser Schriftstelle ist durch ihre häufig fehlerhafte Übersetzung fast völlig verdunkelt. Als unser geliebter Herr am Kreuz hing, betete er für seine Feinde: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lukas 23,34). Dieses Gebet wurde erhört, und die Antwort zeigt sich in der Verkündigung des Evangeliums durch Petrus und die anderen Apostel an die Juden als Volk.

Als Nation hatten sie durch den Mund ihrer Hohenpriester nicht nur Jesus als den Messias abgelehnt, sondern auch ihre nationale Hoffnung und Erwartung auf einen Messias in ihren fatalen Worten verleugnet und damit ihr Sündenmaß voll gemacht: „Wir haben keinen König als nur den Kaiser“ (Johannes 19,15). Ohne die Fürsprache Jesu wäre ihnen also ein schnelles und sicheres Gericht beschieden gewesen. Dieses wurde jedoch hinausgezögert, damit sie eine weitere Gelegenheit bekämen, Christus zu empfangen, wie er im Dienst des Heiligen Geistes durch die Apostel verkündet wurde. Der Aufruf des Petrus: „So tut nun Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden ausgetilgt werden“, richtet sich also eher an das jüdische Volk als an Einzelne (obwohl jeder Einzelne, der der Ermahnung nachkommt, einen besonderen Segen erhalten würde), denn er fügt hinzu (wie es heißen muss): „Damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn; und er den euch zuvorbestimmten Christus Jesus sende.“

Der Charakter dieser Zeiten der Erquickung ist aus Vers 21 ersichtlich; sie sind mit der „Wiederherstellung aller Dinge“ unter der Herrschaft ihres Messias verbunden. Hätten sich die Juden auch zu dieser Zeit als Nation in Reue unter die Predigt des Petrus gebeugt, wäre Christus sofort zurückgekehrt und hätte sein Reich aufgerichtet und jene gesegneten Tage des Wohlstands eingeführt, von denen der Apostel spricht. Aber sie lehnten ihren Messias immer noch ab, und die Wiederherstellung aller Dinge wurde aufgeschoben, wenngleich sie nach dem Willen Gottes an einem zukünftigen Tag stattfinden muss.

In der Zwischenzeit werden die Ratschlüsse der Gnade Gottes im Zusammenhang mit der Herrlichkeit seines geliebten Sohnes und der Versammlung vollendet; und deshalb müssen die Juden jetzt auf die Erfüllung der herrlichen Voraussagen ihrer Propheten warten, bis die Versammlung Christus dargestellt worden ist, „die weder Flecken noch Runzeln noch etwas dergleichen habe, sondern heilig und untadelig sei“. Wie der Leser also erkennen wird, hat der Abschnitt einen ganz und gar dispensationalen Charakter.