Der schöne Zusammenhang in der Argumentation des Apostels in Römer 5,1–11 wird durch die Verwendung des Wortes „rühmen“ zum Ausdruck gebracht. Nachdem der Apostel gezeigt hat, dass wir, gerechtfertigt durch den Glauben, Frieden mit Gott haben durch unseren Herrn Jesus Christus, und durch ihn auch mittels des Glaubens „Zugang haben zu dieser Gnade, in der wir stehen“, fügt er hinzu: „und rühmen uns in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes.“ Wir haben sie noch nicht, aber da wir die sichere und gewisse Hoffnung auf ihren Besitz haben, können wir uns ihrer rühmen, als solche, die sie erwarten.

Aber was ist mit den Verfolgungen und Prüfungen auf dem Weg? Die Antwort lautet: „Wir rühmen uns auch der Trübsale“; denn wir wissen, dass Gott sie nimmt und zu unserer notwendigen Züchtigung und zum Segen gebraucht. Außerdem wird während dieses Prozesses „die Liebe Gottes in unsere Herzen ausgegossen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.“ Der Beweis und das Maß dieser Liebe ist im Tod Christi und zwar im Tod Christi für uns als „Kraftlose“, „Gottlose“, „Sünder“ und „Feinde“ zu sehen.

Dies führt den Apostel dazu, zu zeigen, was Gott noch tun wird, auf der Grundlage dessen, was er bereits getan hat. Ein gesetzlicher Mensch argumentiert, dass Gottes Haltung davon abhängt, was man selbst für Gott ist; aber die Gnade argumentiert anders, wie auch in dieser Schriftstelle. Sie betrachtet, wie Gott sich offenbart hat und was er durch den Tod seines geliebten Sohnes getan hat und folgert daraus, was Gott ist und was Er tun wird. Daher lesen wir: „Wenn wir, da wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.“

Das Ende der Argumentation ist nun erreicht: „Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch Gottes durch unseren Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.“ Wir rühmen uns also in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes; wir rühmen uns der Trübsale, die uns auf dem Weg zu dieser Vollendung unserer Hoffnung begegnen; und schließlich rühmen wir uns Gottes selbst, der die gesegnete Quelle und der Ursprung allen Segens ist, den wir empfangen haben oder empfangen werden, und der in der Offenbarung all dessen, was er ist, und wie er sich bereits in Christus geoffenbart hat, in Ewigkeit der gesegnete Gegenstand unseres „Rühmens“ sein wird.