Entsprechend der Wahrheit dieses Briefes werden die Gläubigen als eine Gesellschaft von Pilgern gesehen – Jesus, der Apostel und Hohepriester ihrer Berufung ist in der Höhe –, Pilger, die durch die Wüste zu der verheißenen Ruhe, Gottes Ruhe, wandern, die für das Volk Gottes bereitliegt (vgl. Heb 4,9). Dazu waren sie in der Tat „berufen“. Diese Berufung ist „himmlisch“, weil sie vom Himmel kommt und zum Himmel führt. Dies wird vom Apostel Petrus eindrucksvoll dargelegt, wenn er sagt: „Der Gott aller Gnade aber hat euch berufen zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus“ usw. (1. Pet 5,10).

Zweifellos ist damit auch ein Kontrast verbunden. Die Juden hatten eine irdische Berufung, eine Berufung zu einem irdischen Erbe; aber die christliche Berufung ist, wie diese hebräischen Gläubigen erinnert werden, von himmlischem Charakter – eine Berufung, die mit himmlischen Segnungen, einem himmlischen Erbe und himmlischen Hoffnungen verbunden ist. Daher konnten einige dieser gläubigen Heiligen, die hier nichts zu erwarten hatten und deren Herzen und Erwartungen außerhalb dieses Schauplatzes lagen, den Verlust ihrer Güter mit Freude hinnehmen, weil sie wussten, dass sie im Himmel „einen besseren und bleibenden Besitz“ hatten (Heb 10,34).

In 1. Korinther 15 lernen wir, dass die Gläubigen selbst himmlisch sind (1. Kor 15,48). Der erste Mensch (Adam) ist von der Erde, irdisch; der zweite Mensch (Christus) vom Himmel. Alle, die zu Adam gehören, folgen seiner Ordnung; und alle, die zu Christus gehören, sind nach seiner Ordnung. Und das ist so vollkommen der Fall, dass die Gläubigen nicht nur einen himmlischen Charakter haben, sondern auch „das Bild des Himmlischen tragen“, d.h., ihr Auferstehungsleib wird von der gleichen Art und Ordnung sein wie der verherrlichte Leib unseres gesegneten Herrn (vgl. Phil 3,21).

Nichts anderes als die Anerkennung dieser Tatsache ist Christentum. Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand, dass himmlische Wege ein himmlisches Volk auszeichnen sollten; und das wird in dem Maße der Fall sein, wie wir nach den Dingen streben, die droben sind, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes, und unsere Gedanken auf die himmlischen Dinge und nicht auf die irdischen gerichtet sind.