Denn wir, die wir geglaubt haben, gehen in die Ruhe ein“ (Heb 4,3).

Dass es in Christus grenzenlose Hilfsquellen für den Gläubigen auf seinem täglichen Weg gibt, ist unbestritten, und es ist unser Versagen, dass wir so wenig wissen, wie wir sie uns zunutze machen können – die Gnade, die Weisheit, die Kraft usw., die in Ihm aufbewahrt sind; aber die Frage ist jetzt, ob dies die Bedeutung unseres Textes ist. Zur Beantwortung dieser Frage ist zunächst zu bemerken, dass die Ruhe, von der gesprochen wird, die Ruhe Gottes ist. Im vorigen Kapitel erfahren wir, dass Gott Israel geschworen hatte, sie sollten nicht in seine Ruhe eingehen; und der Grund, warum sie nicht hineingehen konnten, war der Unglaube. (Heb 3,19.) Die Verheißung, in die Ruhe einzugehen, wurde also hinterlassen, „denn auch uns ist eine gute Botschaft verkündigt worden; [die Botschaft von der Ruhe Gottes], wie auch jenen; aber das Wort der Verkündigung nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, nicht mit dem Glauben vermischt war.“ Dies führt zu der Aussage, dass „wir, die wir geglaubt haben, in die Ruhe eingehen“. Die Ruhe, von der die Rede ist, gehört also denen, und nur denen, die an das gepredigte Evangelium glauben.

Nun stellt sich die weitere Frage: Ist diese Ruhe gegenwärtig oder zukünftig? In den Versen 3 und 4 haben wir den Charakter der Ruhe; in den Versen 5 und 6 wird die Wahrheit in Erinnerung gerufen, dass Israel durch seinen Unglauben ausgeschlossen war und daher andere in die Ruhe eingehen müssen. Dann wird gesagt, dass Er einen bestimmten Tag festlegt, indem Er in David nach so langer Zeit sagt: „Heute, ... denn wenn Josua sie zur Ruhe gebracht hätte, so würde er danach nicht von einem anderen Tag geredet haben.“ Die Schlussfolgerung lautet nun: „ Also bleibt eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig“, d.h. sie ist noch zukünftig, nämlich die Sabbatruhe der Ewigkeit, Gottes eigene Ruhe, in die Er in seiner Gnade sein Volk zu bringen gedenkt, so wie Er es immer vorhatte.

Dass es für den Gläubigen eine gegenwärtige Ruhe des Gewissens und des Herzens gibt, muss immer wieder betont werden; aber die Ruhe, von der hier die Rede ist, geht darüber hinaus und weist auf das Ende und das Ergebnis aller Absichten Gottes für seine Erlösten und seiner Wege mit ihnen hin, so wie der jüdische Sabbat das Muster und Bild von dem Ziel seiner Ratschlüsse für Israel war. Wir sind, wie sie in der Wüste, auf dem Weg zu der Ruhe, die Er verheißen hat; und „wir, die wir geglaubt haben“, werden unwiderruflich in sie eingehen, und dann werden wir in Ewigkeit durch unendliche Barmherzigkeit an der Sabbatruhe unseres Gottes teilhaben.