Amram und Jokebed werden in dieser Situation vielleicht um eine Tochter gebeten haben. Aber Gott hatte mehr vor, als ihnen unbeschwertes Familienglück zu schenken; er wollte, dass der Retter des Volkes geboren werden sollte. Wie das Wahrheit werden konnte, hing auch von dem Glaubensleben der Eltern ab. Wir wollen uns ihren Glauben anschauen – und als Eltern davon lernen.

  1. Sie erkannten, dass das Kind schön war (2. Mo 2,2; Apg 7,20). Wir müssen erkennen, wie wertvoll ein Kind in den Augen Gottes ist. Wie könnten wir es in den Todesfluss dieser Welt werfen! Wir sollen nicht gleichgültig sein.
  2. Sie fürchteten die Wut des Königs nicht (Heb 11,23). Sie verstanden, dass man Gott mehr gehorchen muss als den Menschen. Dabei gingen sie zweifellos das Risiko ein, selbst getötet zu werden. Wir wollen nicht feige sein und Gottes Ansprüche im Blick auf unsere Kinder über alles stellen.
  3. Mose wurde drei Monate von der Mutter verborgen (2. Mo 2,2). Sie setzten ihn keiner Gefahr aus (und dabei werden sie sich viel mit ihm beschäftigt haben, um ihn ruhig zu halten). Auch heute sollen sich Eltern, und besonders die Mütter, im häuslichen Rahmen mit den Kindern in Liebe beschäftigen und sie nicht unnötig Gefahren aussetzen. Wir wollen nicht leichtsinnig sein. 
    [1]
  4. Mose wurde im Haus des Vaters auferzogen (Apg 7,20). Kinder können nicht nur beschirmt werden, sondern brauchen ein positives Ziehen in die richtige Richtung. Wir wollen nicht bequem sein.
  5. Für Mose wurde ein Kästchen gebaut, als es nicht mehr anders ging (er weinte vielleicht viel) und er ausgesetzt werden musste (2. Mo 2,3). Er wurde nicht ungeschützt dem Wasser ausgesetzt; dafür musste Energie aufgebracht und etwas Kindgerechtes gemacht werden; allerdings wäre es hoffnungslos gewesen, den Nil auszulöffeln. Eltern revolutionieren nicht die Gesellschaft, aber bauen einen Schutz für ihre Kinder durch gute Hinweise, aber besonders durch das intensive Gebet. Wir sollen nicht bequem sein.[2]
  6. Mose trieb nicht unbeobachtet durch den Nil; da war eine größere Schwester, die unauffällig. aber effektiv ihn im Auge behalten und zur rechten Zeit eingreifen konnte (2. Mo 2,4). Wir wollen nicht unvorsichtig sein.
  7. Auch wenn Amram und Jokebed sicher vieles richtig machten, so ist die Wirkung der Gnade Gottes nicht zu übersehen. Sie durfte ihren eigenen neugeborenen Sohn haben, was sonst keiner israelitischen Frau gegönnt war, und wurde für das Stillen des eigenen Kindes bezahlt! Und später wird ebendieser Mose das Wasser des Nils in Blut verwandeln und das Volk aus der brutalen Knechtschaft in Ägypten herausführen. Wir wollen nicht stolz sein und Gottes Gnade als unseren Verdienst anrechnen.

Fußnoten:

  1. Als Mose kurz darauf wieder ins Haus kam, werden dieselben Prinzipien gegolten haben. Jokebed wird das Stillen sicher auch sehr ausgedehnt haben, um Mose lange bei sich behalten zu können.
  2. Wenn wir die Kinder in die Welt geben müssen, dann können wir freimütig mit Bewahrung rechnen; wenn wir die Kinder freiwillig in die Welt geben, sieht die Sache anders aus. Wenn Mose einfach so, ohne Anordnung und damit ohne Notwendigkeit, in den Nil gesetzt worden wäre, wäre es dann nicht anders ausgegangen?