„Deshalb sagt er: Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“ (Eph 5,14).

Ein Schlafender ist von einem Toten kaum zu unterscheiden. Das ist im geistlichen Bereich nicht anders: Auch ein schlafender Christ ist von einem Toten, das heißt Ungläubigen, fast nicht zu unterscheiden, denn sowohl bei dem schlafenden Christen als auch bei dem Ungläubigen sind keine deutlichen Zeichen des neuen Lebens erkennbar. Beide werden den Ansprüchen, die Gott an sie stellt, nicht gerecht.

In unserem Vers ist von einem Gläubigen die Rede, der schläft. Er lebt nicht in praktischer Gemeinschaft mit seinem Herrn und ist seinen Interessen gegenüber gleichgültig. Außerdem rechnet er nicht mit dem Kommen des Herrn (Mt 25,5). Gott kann so jemanden nicht für sein Werk und die Förderung seiner Interessen auf der Erde benutzen. Ein schlafender Christ ist unbrauchbar für Gott und nutzlos für seine Mitmenschen. Weil sein Leben kein Zeugnis für Christus ausstrahlt und äußerlich nichts von Christus erkennen lässt, ist er äußerlich nicht von einem Ungläubigen zu unterscheiden.

Was für ein trauriger und unnormaler Zustand ist es, wenn ein Kind Gottes sich mitten unter geistlich Toten aufhält und ihrem Zustand gleicht! Doch es gibt Hoffnung für so jemand. Der Herr ruft ihm zu: „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten!“ Der Gläubige soll erkennen, dass es höchste Zeit ist, aus dem Schaf aufzuwachen (Röm 13,11). Er soll nicht schlafen wie die Übrigen, sondern wachen und nüchtern sein (1. Thes 5,6). Wer erkennt, dass er im praktischen Leben eingeschlafen ist, soll seinen traurigen Zustand erkennen und wieder die praktische Gemeinschaft mit seinem Herrn suchen und für Ihn leben. Wer das tut, dem wird der Christus leuchten.

Wenn wir in Gemeinschaft mit dem Herrn und in Abhängigkeit von Ihm leben, dann wird Er unseren Weg erleuchten: Er wird uns seinen Willen zeigen und uns auf unserem Lebensweg führen und leiten. Dann werden wir auch nach außen hin wieder ein kraftvolles Zeugnis für Ihn sein und ein Leben zu seiner Ehre führen.