Im ersten Johannesbrief finden wir sechs Stellen, wo Johannes die Briefempfänger als „Geliebte“ anredet (1. Joh 2,7; 3,2.21; 4,1.7.11). Er schreibt an die, die er liebt und die von Gott geliebt sind. Darf das nicht auch uns ermutigen? Auch wir sind Geliebte Gottes. Nachfolgend wollen wir uns eine dieser sechs Stellen etwas näher ansehen:

„Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist“ (1. Joh 3,2.3).

Wir sind Kinder Gottes. Wir werden es nicht sein, wir sind es jetzt schon. „Kinder Gottes“ beschreibt die Beziehung, in der wir zu Gott, dem Vater, stehen. Als Kinder Gottes dürfen wir jederzeit und mit allem zu dem Vater kommen. Er hat immer für uns Zeit und stets ein offenes Ohr für alle unsere Anliegen. Außerdem finden wir bei Ihm alles, was wir brauchen: Liebe, Sicherheit, Geborgenheit, Trost und Ermunterung. Unser himmlischer Vater liebt uns und hat immer nur das Beste für uns im Sinn.

Jetzt ist vor der Welt noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Doch die Welt wird einmal sehen, dass wir Christus gleich sein werden. Wenn Christus bald in Herrlichkeit erscheint, um sein Reich auf dieser Erde aufzurichten, dann werden wir mit Ihm kommen (Kol 3,4). Wie Er werden dann auch wir verherrlicht sein und Herrlichkeitsleiber tragen. Aber noch mehr: Die Herrlichkeit, die Er sich durch seinen Opfertod erworben hat, wird Er mit uns teilen (Joh 17,21–23). All das wird die Welt sehen. An jenem Tag wird Er verherrlicht werden in seinen Heiligen und bewundert werden in allen denen, die geglaubt haben (2. Thes 1,10).

Aber für uns Kinder Gottes gibt es noch etwas Größeres und Erhabeneres – etwas, das die Welt nicht sehen wird. Ein Familiengeheimnis sozusagen. Denn wir werden Ihn sehen, wie Er ist – nicht, wie Er aussieht, sondern wie Er ist. Wer mag umschreiben, was das in sich schließt! Dann wird Er als Person vor unseren Herzen stehen und wir werden seine unzählbaren Herrlichkeiten bewundern – eine nach der anderen – und uns in die Bewunderung seiner herrlichen Person versenken (Joh 17,24). Dann wird es auf unserer Seite keine Hindernisse mehr geben, die uns – wie jetzt noch – darin einschränken. Wann wird das das erste Mal sein? Wenn Er kommt, um uns zu sich in die Herrlichkeit zu holen. Dann werden wir dort sein, wo Er jetzt schon ist, und dann werden wir Ihn sehen, wie Er ist.

Diese wunderbare Hoffnung hat einen reinigenden Effekt auf unser Leben. Wenn wir daran denken, dass wir Ihn einmal sehen werden, wie Er ist, dann führt das dazu, dass wir uns von allem reinigen wollen, was Ihn verunehrt. Darum: Lasst uns mehr mit Ihm und seiner Herrlichkeit beschäftigt sein und sein Kommen täglich erwarten!

[in Anlehnung an einen Vortrag von Christian Rosenthal]