In der Geschichte Simsons – kurz nachdem er durch sein wiederholtes Versagen sein Haar, seine Weihe an Gott, sein Augenlicht, seine Freiheit und seine Richterrolle verloren hatte – finden wir einen sehr interessanten Bibelvers: „Aber das Haar seines Hauptes begann wieder zu wachsen, sobald es geschoren war“ (Ri 16,22).

Warum wird hier die offensichtliche biologische Tatsache erwähnt, dass das Haar wuchs, nachdem die Philister es abgeschnitten hatten? Eine Möglichkeit wäre, dass der Heilige Geist uns einen Hinweis darauf geben möchte, dass Simson als Nasiräer (die langes Haar trugen) im Gefängnis zurück in Gottes Gegenwart gefunden hatte. Er fing wieder an – fernab von den Versuchungen der Jahre zuvor –, sich dem Herrn zu weihen.

Und obwohl man denken würde, Simson habe sich durch sein wiederholtes Versagen selbst disqualifiziert, gibt Gott ihm eine erneute Chance. Das sehen wir bei vielen Gottesmännern: bei Jona, Elia, Mose, Abraham, Petrus und bei vielen mehr. Unser Herr gibt uns niemals auf. Wo wären wir, wenn Er uns nicht immer wieder eine erneute Chance gäbe? Selbst wenn „unser Nasiräerhaar“ durch unser Versagen abgeschnitten wird – der Herr kann erneutes Wachstum geben.