„Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ Johannes 8,12

Dies ist eine der Stellen, wo der Herr Jesus sich als der große „Ich bin“, der ewig Seiende, der unveränderlich Bestehende vorstellt. Und damit wird der berechtigte Anspruch deutlich, dass Er der ewige Gott ist. Nur Er ist die Quelle oder der Inbegriff dessen, was Licht ist. Und als der Herr Jesus auf dieser Erde war, war in dem niedrigen Menschen Jesus Christus Gott selbst unter ihnen. Er sagt „Ich bin das Licht der Welt.“ Nicht nur für Israel, aber auch nicht nur für die Nationen, sondern für die ganze Welt. Und das hatte er gerade unter Beweis gestellt. In der Begebenheit, wo die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau im Ehebruch ergriffen vor ihn brachten. Dort machte er deutlich, was Licht ist.

Das Licht zeigt zunächst den Menschen in seiner ganzen Verdorbenheit. Es stellt ihn bloß, es macht offenbar, was der Mensch in sich selbst ist. Es macht zweitens offenbar den Anspruch Gottes, dass er heilig ist, denn Gott ist Licht. Drittens wird aber auch das Herz Gottes, des Vaters offenbart. Denn der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.

So zeigt das Licht zunächst einmal die Forderung Gottes einem Menschen gegenüber, der verloren ist. Gerade in diesem Kapitel prallen Licht und Finsternis aufeinander. Solche, die den Herrn Jesus bewusst ablehnen, aber auch solche, die sich der Wirkung dieses Lichtes aussetzen und ihn annehmen. Und die Folge der Annahme des Lichtes ist, dass die Finsternis vollständig verdrängt wird. Wir lernen hier aber auch, dass der Herr Jesus von Nachfolge spricht. Der praktische Zustand,  im Licht zu wandeln, bleibt nur in der Nachfolge hinter dem Herrn Jesus her erhalten.[1] So lesen wir in 1. Joh 1,7: „Wenn wir aber in dem Licht wandeln, wie er in dem Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander“, das heißt auf dem Weg der Nachfolge. Wenn wir in Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus gehen, wandeln wir in Übereinstimmung mit seinen Gedanken. Der Herr sagt hier: „...wird das Licht des Lebens haben.“ Für solche, die ihn annahmen, bedeutete es, Leben zu bekommen. Sie wurden also nicht nur ins Licht gestellt, sondern sie hatten das Licht. Es spricht von Besitz. Das Licht zu haben, bedeutet eben, Leben zu haben, ewiges Leben in dem Herrn Jesus. Was für ein grandioser Wechsel ist das! Der Epheserbrief zeigt uns, dass wir einst Finsternis waren, jetzt aber Licht in dem Herrn sind.

Das Gesetz im Alten Testament gab auch Licht, aber es war eben nicht die volle Entfaltung des Lichts und es gab schon gar kein Leben, sondern es bewirkte den Tod. Doch jetzt finden wir mit dem Kommen des Herrn Jesus auf diese Erde und mit der Annahme seiner Person, der das Licht der Welt ist, zwei gesegnete Folgen. Erstens: Ein Mensch, der ihn annimmt, befindet sich im Licht. Und die zweite gesegnete Folge: Er wird das Licht des Lebens haben, er bekommt es. Und das Licht des Lebens zu bekommen, bedeutet, Leben zu haben, Leben in dem Herrn Jesus.

Dann ist die Aufforderung an uns, entsprechend dieser Stellung, in die wir gebracht worden sind, auch zu wandeln, das heißt in Übereinstimmung mit dem Herrn Jesus.


Fußnoten:

  1. Es ist zu beachten, dass das eine praktische Anwendung. Denn jedes wahre Kind Gottes ist im Licht und bleibt im Licht. Wenn wir uns von dem Herrn abwenden, dann leuchtet das Licht sozusagen auf unseren Rücken.