Die Ereignisse in Johannes 2 bis 4 sind die ersten, die von dem Herrn Jesus berichtet werden, nachdem Er getauft und von dem Teufel in der Wüste versucht worden war. Vergleicht man die drei näher beschriebenen Versuchungen Satans in der chronologischen Reihenfolge des Matthäusevangeliums mit den Ereignissen aus Johannes 2 bis 4 ergeben sich erstaunliche Parallelen – oder vielmehr Gegensätze.

Bei der ersten Versuchung widerstand der Herr dem Vorschlag Satans, aus Steinen Brot zu machen, also aus einer wertloseren Substanz eine wertvollere zu machen, um einer akuten Not zu begegnen. Sein erstes Wunder in Johannes 2 bei der Hochzeit zu Kana geschah genau auf diese Weise, wenn auch mit Wasser und Wein und nicht mit Steinen und Brot. Er tat also genau das, was Er Satan gegenüber abgelehnt hatte. „Diesen Anfang der Zeichen machte Jesus … und offenbarte seine Herrlichkeit“ (Joh 2,11). Der Vater gewährte Ihm dadurch die sichtbare Offenbarung einer Herrlichkeit, die sich vorher schon, von Menschen ungesehen, in der Abweisung Satans gezeigt hatte.

Bei der zweiten Versuchung wollte Satan Ihn dazu bringen, sich von der Zinne des Tempels zu werfen, um (möglicherweise öffentlich) seine Gottessohnschaft zu beweisen. Diese Versuchung korrespondiert mit der Reinigung des Tempels in Johannes 2. Statt sich außen vom Tempel zu werfen, reinigte Er das Innere des Tempels. Und statt sich auf die Bewahrung durch Engel zu verlassen, wie Satan es durch das unvollständige Zitat aus Psalm 1 forderte, sagte Er das Abbrechen des Tempels seines Leibes voraus (Joh 2,19). Der Vater würde ihn nicht durch die Bewahrung von Engeln als Sohn Gottes erweisen, sondern durch die Auferweckung aus den Toten (Röm 1,4).

Der dritte Sieg über Satan in der Wüste war die Ablehnung, die Reiche der Welt von Satan zu empfangen unter der Bedingung, Satan anzubeten. Diese Versuchung korrespondiert mit Johannes 3 und 4, wo der Herr Jesus mit Nikodemus über das Reich Gottes und mit der Samariterin über Anbetung spricht. Zuerst muss das Reich in seiner verborgenen Form kommen, in das man nur durch die neue Geburt eingehen kann. Wenn diese verborgene Form des Reiches zu Ende geht, dann wird der Thronräuber hinausgeworfen, und Christus wird das Reich, das Er aus der Hand Satans ablehnte, durch Beschluss Gottes und aus seiner Hand erhalten. Und ist es nicht auch besonders, dass der Herr zu Satan sagte: „Den Herrn, deinen Gott sollst du anbeten“, und kurze Zeit später zu einer von Satan versklavten Frau davon sprechen darf, den Vater in Geist und Wahrheit anzubeten?

Zeigen diese Verbindungen zwischen den Versuchungen durch Satan und den ersten Aktivitäten des Herrn in der Öffentlichkeit nicht, wie der Vater die Treue und Standhaftigkeit seines Sohnes beantwortet? Seine Herrlichkeit zeigt sich genau in den Bereichen, wo Er zuvor Satan widerstanden hat.

Und zeigt es uns nicht, dass Treue im Widerstand gegen den Teufel eine wichtige Bedingung für Kraft im Dienst für Gott ist?