Zu seiner Zeit werden wir ernten, wenn wir nicht ermatten“ (Gal 6,9).

Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser, denn nach vielen Tagen wirst du es finden“ (Pred 11,1).

Siehe, der Ackerbauer wartet auf die köstliche Frucht der Erde und hat Geduld ihretwegen, bis sie den Früh- und den Spätregen empfängt. Habt auch ihr Geduld“ (Jak 5,7.8).

Der japanische Evangelist Matzuzaki bekam vom Herrn den Auftrag, jeden Tag an einer ganz bestimmten Straße im Dorf zu predigen. Erst nach 1000 Tagen – also 1000 Predigten – gab es die erste Bekehrung. Dieser Diener hielt treu durch und erntete dann die Frucht.

Ein Christ erzählte, dass er jahrelang mit einem Nachbarn Holz hackte, um ihn zu erreichen. Der Mann war dem Evangelium gegenüber sehr negativ eingestellt. Nach Jahren des gemeinsamen Holzhackens jedoch wurde sein Herz so erweicht, dass er mit zur Gemeindestunde kam und sich bekehrte.

Noch beeindruckender ist das Zeugnis von Robert Morrison, der trotz beinah unerträglichen und unvorstellbaren Hindernissen und Einschränkungen in China als Missionar diente. Da es unter Todesstrafe verboten war, als Ausländer überhaupt nur Chinesisch zu lernen, geschah sein gesamter Dienst im Geheimen. Nach 25 Jahren harter Arbeit hatte er tatsächlich – nach menschlichem Ermessen – „nur“ zehn Chinesen taufen können. Doch die Saat war gesät. Keine 100 Jahre später betrug die Zahl der chinesischen Christen 500.000.

Ausdauer beim Evangelisieren ist ebenso schwierig wie wichtig. Dass die Ernte jedoch einige Zeit auf die Saat folgen kann, ist sowohl im natürlichen Leben selbstverständlich als auch ein biblisches Prinzip, wie die obigen Bibelstellen es zeigen. Schon Paulus schreibt davon: Er selbst pflanzte den Samen (das Wort Gottes), und Apollos goss – und Gott gab dann das Wachstum (1. Kor 3,6). Die Kette, die letztlich zur Bekehrung führt, kann aus sehr vielen Gliedern bestehen, wie der Herr selbst zeigt: „Einer ist es, der sät, und ein anderer, der erntet“ (Joh 4,37).

Zwei wichtige Punkte werden deutlich:

  1. Es ist unsere Verantwortung, zu pflanzen und zu gießen – also immer und immer wieder das Evangelium zu verkündigen.
  1. Schlussendlich liegt es dann an Gott, dass die Frucht auch aufgeht – und zwar zu der von Ihm bestimmten und gewirkten Zeit.

Bist du entmutigt, weil du schon viele Samstage am Büchertisch gearbeitet hast, ohne Frucht zu sehen? Verlierst du langsam die Motivation zum Evangelisieren, weil dein Mitmensch, dem du schon oft gepredigt hast, scheinbar steinhart ist? Betest du vielleicht schon lange für die Bekehrung einer bestimmten Person, aber sie zeigt keinerlei Anzeichen von Interesse? Lass dich dazu motivieren, durchzuhalten!

Auch hier ist der Herr Jesus selbst uns wieder ein wunderbares Vorbild: Obwohl seine Brüder nicht an Ihn glaubten (Joh 7,5), gab Er sie nicht auf. Sogar nach vielen Jahren des Unglaubens war Ihm ihre Errettung so wichtig, dass Er nach seiner Auferstehung Jakobus ganz alleine erschien (1. Kor 15,7). Die Frucht ließ nicht lange auf sich warten: Einige Jahre später wird dieser Mann eine „Säule“ genannt (Gal 2,9). Die Ernte folgt teilweise erst viele Jahre oder Jahrzehnte später auf Saat, aber sie folgt!