Am Beispiel von Joseph zeigt uns Gott, wie wir einer Versuchung erfolgreich widerstehen können. Schauen wir uns dazu einige wesentliche Punkte in 1. Mose 39 an.

Nachdem Joseph von seinen Brüdern an die Midianiter verkauft worden war, wurde er nach Ägypten geführt und dort an Potiphar, einen Hofbeamten des Pharao, weiterverkauft. Im Haus Potiphars war Joseph dann als Sklave tätig. Weil er seine Arbeit in Sorgfalt und Treue tat, bestellte Potiphar den jungen Mann über sein ganzes Haus. Joseph genoss das volle Vertrauen seines Herrn, und Gott segnete das Haus Potiphars um Josephs willen (1. Mo 39,5). In diesem Zusammenhang wird berichtet, dass Joseph ein Mann war, dem alles gelang und der schön von Gestalt und Aussehen war (1. Mo 39,2.6).

Joseph wird versucht

Eines Tages trat der Versucher durch die Frau Potiphars an Joseph heran, um ihn zur Hurerei zu verleiten (1. Mo 39,7). Die erklärte Absicht Satans war, Joseph zu Fall zu bringen, um das Zeugnis Gottes zu zerstören. Gott jedoch hatte andere Absichten. Er ließ die Versuchung zu, um den Glauben und die Gottesfurcht Josephs umso heller erstrahlen zu lassen.

Joseph weigert sich

Was Joseph im Einzelnen tat, um der Versuchung zu widerstehen, ist für uns sehr lehrreich. Als die Versuchung zum ersten Mal an ihn herantrat, weigerte er sich standhaft, darauf einzugehen, indem er auf sein Vertrauensverhältnis zu Potiphar und seine Gottesfurcht verwies (1. Mo 39,8.9; vgl. Heb 11,24–26). Von Anfang an stellte er klar, dass er nicht bereit war, Kompromisse einzugehen. Er war sich jederzeit bewusst, dass Gott ihn sah. Auch bezeichnete er das Verlangen der Frau eindeutig als Bosheit und Sünde. Und so schreckte er davor zurück, gegen den zu sündigen, vor dessen Angesicht er lebte.

Joseph verschließt seine Ohren

Doch damit war es nicht getan. Im Gegenteil. Nach dieser klaren Absage Josephs intensivierte Satan seine Bemühungen und setzte alles daran, Joseph zur Sünde zu verleiten. Die Versuchung trat nun täglich an ihn heran. Tag für Tag versuchte die Frau Potiphars, ihn zur Sünde zu verleiten (1. Mo 39,10). Und wie reagierte Joseph? Er hörte nicht auf ihre Worte und ging auf ihr Werben nicht ein. Er verschloss seine Ohren vor ihren verführerischen Worten und wird sicher den Umgang mit ihr auf das Nötigste beschränkt haben. Jedenfalls ging er treu seiner Arbeit nach.

Joseph flieht

Doch auch damit war der Fall noch nicht erledigt. Mat hat den Eindruck, dass Satan schließlich alles auf eine Karte setzte, um Joseph zu Fall zu bringen. Als Joseph nämlich eines Tages allein mit der Frau Potiphars im Haus war, griff sie nach ihm und forderte ihn unverhohlen zum Geschlechtsverkehr auf. Da blieb Joseph keine andere Wahl mehr als die „tapfere“ Flucht. (1. Mo 39,12; vgl. 1. Kor 6,18; 1. Tim 6,11; 2. Tim 2,22). Und so floh er, um sich so schnell wie möglich aus dem Gefahrenbereich zu begeben, denn aller Widerstand wäre in dieser Situation ohnehin vergeblich gewesen. Dabei ließ er zwar sein Gewand fahren, hielt aber an seinem guten Gewissen fest. Auf jeden Fall wollte er sich rein erhalten. Dafür war er sogar bereit, den Zorn Potiphars über sich ergehen zu lassen (1. Mo 39,19). So ging Joseph als Sieger aus dieser Versuchung hervor und dient uns bis heute als nachahmenswertes Beispiel.

Zusammenfassung

Folgende Punkte zeigen uns, was Joseph im Einzelnen tat, um die Versuchung siegreich zu überwinden:

  • Nein sagen: Joseph weigerte sich, die Sünde zu begehen, und machte seinen Standpunkt von Anfang an klar. – Sagen wir auch entschieden nein, wenn die Sünde im Anmarsch ist? Stellen wir von Anfang an klar, dass wir für manche Dinge nicht zu haben sind?
  • Gott fürchten: Joseph war durch Gottesfurcht gekennzeichnet und schreckte davor zurück, gegen Gott zu sündigen. – Denken wir immer daran, dass Gott alles sieht, was wir tun? Mit dem Herrn Jesus vor Augen kann niemand sündigen.
  • Die Ohren verschließen: Als die Versuchung anhielt, hörte Joseph nicht auf die Worte der Frau und blieb standfest bei seinem Nein. – Meiden auch wir den Umgang mit Personen, die uns zur Sünde verleiten wollen, oder suchen wir den Nervenkitzel?
  • Sich (mit dem Guten) beschäftigen: Joseph hatte kein Vakuum in seinem Leben, sondern ging treu seiner täglichen Arbeit nach. – Wie verrichten wir unsere tägliche Arbeit? Womit beschäftigen wir uns in unserer Freizeit?
  • Fliehen: Als alles nichts mehr half, ergriff Joseph die Flucht und bewahrte sich ein reines Gewissen vor Gott und Menschen. – Wenn es um jugendliche Lüste und Hurerei geht, ist nicht Widerstand angesagt, sondern tapfere Flucht: Fliehe die Hurerei! Haben wir den Mut, zu fliehen, wenn es die Situation erfordert? Wir wollen uns durch Josephs Beispiel ermutigen lassen!

(Aus der Monatszeitschrift Folge mir nach)