Wenn der Herr Jesus in Johannes 1 als das Wort vorgestellt wird, dann ist Er der, der allem, was Gott sagen will, einen sichtbaren Ausdruck verleiht. Man könnte sagen, Er ist der Enthüller der Gedanken Gottes.

Wenn im Alten Testament von dem Arm des Herrn die Rede ist, dürfen wir auch an vielen Stellen an den Herrn Jesus denken, der allem, was Gott tun will, einen sichtbaren Ausdruck verleiht. Man könnte sagen, Er ist der Erfüller der Gedanken Gottes.

Zwar geht es an manchen Stellen, wo von dem Arm des Herrn gesprochen wird, eher ganz allgemein um die gewaltige Kraft Gottes in seinem Handeln. Aber oft wird dieser Arm personifiziert – und dann geht es um den Sohn Gottes, den Ausführer des Willens Gottes. So ist ja auch schon beim menschlichen Körper der Arm das Körperteil, mit dem Arbeiten ausgeführt werden, für die es Kraft braucht.

In Jeremia 32,17 finden wir den Herrn Jesus als Arm des Herrn (d.h. als Ausführenden) in der Erschaffung der Welt: „Herr! Siehe, du hast die Himmel und die Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm“ (vgl. 1. Kor 8,6; Joh 1,3; Kol 1,16; Heb 1,2).

Als das Volk Israel aus Ägypten erlöst wurde, geschah es durch den Sohn Gottes, den „ausgestreckten Arm“ Gottes (z.B. 5. Mo 9,29).

Gott wird seinen Arm „entblößen“ (d.h. aller Welt zeigen, wer sein Arm ist), wenn Er seinen Erstgeborenen wieder in den Erdkreis einführen wird und Christus sichtbar erscheinen wird und „alle Enden der Erde die Rettung Gottes sehen werden“ (Jes 52,10).

Dieser Arm des Herrn, Christus, wird Gericht bringen über alle seine Feinde und die zerstreuten Stämme Israels in ihr Land zurückbringen: „Kleide dich in Macht, du Arm des Herrn! … Bist du es nicht, der Rahab zerhauen, das Seeungeheuer durchbohrt hat? … Und die Befreiten des Herrn werden zurückkehren und nach Zion kommen mit Jubel“ (Jes 51,9–11). Hier wird der Arm des Herrn eindeutig als Person angeredet.

Für den gläubigen Überrest aus Israel wird Er als der Erlöser kommen: „Und er sah, dass kein Mann da war; und er staunte, dass kein Vermittler eintrat. Da half ihm sein Arm, und seine Gerechtigkeit, sie unterstützte ihn. … Und ein Erlöser wird kommen für Zion und für die, die in Jakob von der Übertretung umkehren, spricht der Herr“ (Jes 59,16.20). Der Arm, der als Vermittler eintritt, ist Christus, der Erlöser.

Wenn Gott dann im 1000-jährigen Reich die Regierung der Erde antreten wird, wird „sein Arm die Herrschaft für ihn ausüben“ (Jes 40,10). Christus wird der Regent des Friedensreiches sein und „seine Herde weiden wie ein Hirte“.

Wenn der Prophet dann in Jesaja 53,1 die klagende Frage stellt: „Wem ist der Arm des Herrn offenbar geworden?“, dann lernen wir, dass dieser Arm des Herrn schon einmal zu seinem Volk gekommen war – aber Er wurde ihnen nicht offenbar. Sie erkannten die Kraft, die durch Ihn wirkte nicht als die Kraft Gottes an (siehe z.B. Mt 12,24). Er war der Arm, durch den Gott die Welten gemacht hatte, aber sie nahmen Ihn nicht an, weil Er nicht in großer Pracht als der Oberste des Heeres des Herrn kam, sondern wie ein Reis und wie ein Wurzelspross aus dem dürren Erdreich des geistlich vertrockneten Israel. Er hatte keine Gestalt und keine Pracht. Welche Schönheit sollten sie an einem entdecken, der mit den Weinenden weinte, der als Mann der Schmerzen durchs Land zog und schließlich in Schwachheit gekreuzigt wurde? Seine Niedrigkeit brachte Ihm die Verachtung seines Volkes ein.

Was muss das für Gott sein, wenn der gläubige Überrest späterer Tage seinen Messias erkennen und annehmen wird und dieser dann die Worte aus Jesaja 53 aus ihrem Mund hören wird. Dann werden sie Gott preisen und sagen: „Du hast einen gewaltigen Arm!“ (Ps 89,14).