Freiwillig, bedingungslos, unverzüglich. So könnte man den Gehorsam Jesu beschreiben. Gehorsam bedeutet, den Willen eines anderen zu tun – unabhängig von den Kosten. Er sagte einmal: „Ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht um meinen Willen zu tun, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat“ (Joh 6,38). Und später in Gethsemane, als der Herr Jesus angesichts der schrecklichen Leiden am Kreuz Tränen vergießt, sagt Er zum Vater: „Nicht mein Wille, sondern der deine geschehe!“ (Lk 22,42).

Beeindruckend! In einer Welt, in der Gehorsam „uncool“ wird, in der man sich gegen Autoritäten auflehnt und in der man lieber Befehle erteilt als erhält, lebt der Herr uns vollkommenen Gehorsam vor. Darin ist Er unser Vorbild: „Diese Gesinnung sei in euch, die auch in Christus Jesus war, der … gehorsam wurde bis zum Tod“ (Phil 2,5–8).

Gehorsam ist für Gott absolut zentral im Leben eines Gläubigen. Die Bekehrung ist der erste Schritt des Gehorsams – und von nun an sollte das Leben dadurch gekennzeichnet sein. Petrus schreibt, dass wir erwählt worden sind zum Gehorsam Jesu Christi (1. Pet 1,1.2). Das bedeutet, dass Gott möchte, dass wir dieselbe Einstellung zu den Geboten Gottes haben wie Jesus selbst: freiwillig, bedingungslos, unverzüglich. Nach seiner Bekehrung fragte Paulus: „Was soll ich tun, Herr?“ (Apg 22,10). Es ist tatsächlich ein Kennzeichen des neuen Lebens, den Willen Gottes tun zu wollen, was auch immer er an Kosten mit sich bringt.

Viele verbinden Gehorsam mit knechtischer Ausbeutung: Ein Sklavenhalter überträgt seinem Sklaven rücksichtslos schwierige Aufträge, um diesen zu quälen. Also unfreiwilliger Gehorsam aus Angst. Doch der Gehorsam Christi war durch Freiwilligkeit aus Liebe gekennzeichnet – Er gehorchte, weil Er liebt: „Aber damit die Welt erkenne, dass ich den Vater liebe und so tue, wie mir der Vater geboten hat“ (Joh 14,31).

Und wir? „Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten“ (Joh 14,23). Der Herr Jesus sagt uns sozusagen: „Ich erkenne die Tiefe deiner Liebe zu mir daran, ob und wie du mein Wort hältst!“ Was also, wenn wir dem Wort Gottes ungehorsam sind? Die traurige Schlussfolgerung kann jeder ziehen.

Wie reagieren wir auf Aussagen der Bibel – also den Willen Gottes –, die uns persönlich gar nicht passen? Die einen wunden Punkt in unserem Leben ansprechen? Die uns ins Licht Gottes stellen? Die unangenehm sind? Möglicherweise kennen wir Aussagen wie: „So radikal ist der Bibelvers sicher nicht gemeint“, „Das ist doch unmöglich einzuhalten.“ Manche Christen rechtfertigen es, einen ungläubigen Partner zu wählen, folgendermaßen: „Gott will, dass ich ihn/sie mit dem Evangelium erreiche“ – offener Ungehorsam „fromm“ verkleidet. Wie sieht es mit dem Gebot aus, einander zu lieben? Mit dem Missionsbefehl? Mit der wiederholten Aufforderung, sein Leben Gott hinzugeben? Mit der Ermahnung, Streitfälle unter Gläubigen unbedingt vor dem nächsten Sonntag zu klären? Mit sexueller Reinheit?

Als Gläubige sind wir dazu berufen, Gott freiwillig, bedingungslos und unverzüglich zu gehorchen. Nicht unter Druck und erzwungen, sondern aus Liebe. Auch darin ist der Herr Jesus unser perfektes Vorbild! Und vergessen wir nicht: Gott wird jeden Gehorsam unbedingt belohnen!