Lasst die Kinder zu mir kommen“ (Lk 18,16).

Ihre Kinder, die es nicht wissen, sollen es hören, damit sie den Herrn, euren Gott, fürchten lernen alle Tage“ (5. Mo 31,13).

Du kennst von Kind auf die heiligen Schriften“ (2. Tim 3,15).

Einmal wurde William Booth nach einer Predigt gefragt, wie viele Bekehrungen es gab. „Heute haben sich viereinhalb Menschen bekehrt.“ Ihm wurde geantwortet: „Wunderbar! Also vier Erwachsene und ein Kind?“, worauf der Prediger erwiderte: „Nein, ein Erwachsener und vier Kinder!“

Das Gewinnen von Kindern war für den Herrn Jesus selbst schon sehr wichtig, wie Lukas 18,16 uns zeigt. Deshalb sollte dieser Art der Evangelisation auch eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Einerseits haben Kinder viel Potenzial, das sie für Gott einbringen können, und andererseits können sie einfacher erreicht werden als viele Erwachsene.

Ein Kinderevangelist sagt dazu: „Im Gegensatz zu Erwachsenen können Kinder nur wenig verlernen. Sie sind gekennzeichnet von Einfalt, bewusster Schwäche, Vertrauen, Natürlichkeit, Demut, Zuneigung und Freiheit von selbstsüchtigen Motiven. […] Kinder sind viel eher bereit, zuzuhören. […] Experten haben erklärt, dass der Charakter eines Kindes im Alter von acht Jahren bereits zu 80 Prozent geprägt ist.“ Wir fügen hinzu: Der größte Vorteil bei einem Kind ist, dass es weitestgehend unvoreingenommen ist. Das Urteilsvermögen von Erwachsenen ist getrübt und verzerrt, weshalb er nicht so „formbar“ ist wie ein Kind.

Ein weiterer Punkt ist folgender: Kinder können gewaltige Werkzeuge für Gott werden. Bedenken wir nur: Jeder große Mitarbeiter oder Prediger war einmal ein Kind, viele von ihnen kamen bereits in jungen Jahren zum Glauben. Was kann alles in Bewegung gebracht werden, wenn Kinder schon früh anfangen, mit Gott zu leben!

Im Alten Testament finden wir eine interessante Aussage von Rahel, der Frau Jakobs: „Gib mir Kinder! Und wenn nicht, so sterbe ich“ (1. Mo 30,1). Was für sie wortwörtlich galt, lässt sich auf unsere Gemeinden übertragen: Ohne Nachwuchs, ohne Kinder, die den Herrn Jesus kennenlernen, werden Gemeinden wahrscheinlich „sterben“. Dabei muss der Blick unbedingt über die Kinder der Familien in den Gemeinden hinausgehen: in die Nachbarschaft, in die Stadt. Unsere örtlichen Gemeinden können nicht nur mit „eigenem Nachwuchs“ überleben.

Lohnenswerter Dienst an den Kleinen

Der Dienst an Kindern ist anstrengend, kräftezehrend und wirkt auf viele vielleicht nicht so attraktiv wie die Arbeit an Erwachsenen. Die Eingangsverse machen jedoch deutlich, welchen Wert gerade Kinder für den Herrn Jesus haben. Außerdem wird Er diejenigen reich belohnen, die sich besonders dem geistlichen Dienst an Kindern widmen: „Nimm dieses Kind mit und stille es mir, und ich werde dir deinen Lohn geben“ (2. Mo 2,9). An dieser Stelle seien besonders die Mütter unter den Lesern ermuntert (oder solche Schwestern, die verheiratet sind, aber noch keine Kinder haben): Gott hat euch ein gewaltig großes und wichtiges Missionsfeld anvertraut. Vielleicht wünscht ihr euch manchmal, auch auf den Straßen predigen zu können, doch macht euch immer wieder bewusst: Ihr könnt eure Kinder für Christus erziehen – oft wesentlich besser als eure Ehemänner. Viele der größten Glaubensmänner der Bibel oder Kirchengeschichte wurden von ihren Müttern zu Gott geführt. Eine gottesfürchtige Mutter kann ein großartiger Missionar sein. Der Evangelist W.T.P Wolston sagte über seine Mutter: „Es ist eine unschätzbare Gnade für jemanden, eine betende Mutter zu haben, und ich weiß, dass meine viel betete. Und dennoch wusste ich zwanzig Jahre nichts von der Gnade Gottes.“ Die Bemühungen seiner Mutter wurden jedoch gesegnet.

Ein Bibellehrer berichtet folgende Anekdote: „Bei einem Mittagessen christlicher Frauen hatte sich das Gesprächsthema Karriere und Beruf zugewandt. Jede sprach begeistert und manchmal auch ein wenig übertrieben über ihre Stellung und ihr Gehalt. Konkurrenzdenken machte sich deutlich bemerkbar. Schließlich wandte sich eine der Anwesenden einer Hausfrau zu, die drei kernige Söhne hatte: ‚Und was machst du beruflich, Charlotte?‘ Charlotte antwortete bescheiden: ‚Ich erziehe Männer für Gott.‘“ Das erinnert an den Prediger John Wesley, der viel für Gott gewirkt und gesagt hat: „Ich lernte von meiner Mutter mehr über das Christentum als von allen Theologen in England.“