„Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung eures Sinnes, dass ihr prüfen mögt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist“ (Röm 12,2).

Der Gläubige soll nicht so denken und ticken wie die ihn umgebende Welt, sondern durch eine erneuerte Gesinnung geprägt sein, nämlich durch die Gesinnung seines Herrn und Heilands. In dieser Gesinnung soll er bei allem, was ihm begegnet, prüfen, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist. Der Herr Jesus lebte das in seinem ganzen Leben auf dieser Erde auf vollkommene Weise vor: Er tat allezeit das dem Vater Wohlgefällige (Joh 8,29).

Das Johannesevangelium zeigt uns auf besondere Weise, was wir unter dem guten und wohlgefälligen und vollkommenen Willen Gottes zu verstehen haben. Dazu wollen wir uns einige Stellen ansehen.

Der gute Wille – seine Gebote

„Wenn ihr mich liebt, so haltet meine Gebote“ (Joh 14,15).

„Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt“ (Joh 14,21).

Im Johannesevangelium spricht der Herr Jesus von seinen Geboten, die wir halten sollen. Diese Gebote sind seine ausdrücklichen Willensäußerungen, die es für uns zu befolgen gilt. Eines dieser Gebote lautet, dass wir einander lieben sollen (Joh 13,34; 15,12). Wenn wir diese Gebote des Herrn befolgen, erfüllen wir den guten Willen Gottes für unser Leben.

Halten wir seine Gebote?

Der wohlgefällige Wille – sein Wort

„Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, seid ihr wahrhaft meine Jünger“ (Joh 8,31).

„Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten, und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm machen“ (Joh 14,23).

Neben seinen Geboten spricht der Herr an manchen Stellen im Johannesevangelium von seinem Wort, in dem wir bleiben und das wir halten sollen. Sein Wort beinhaltet mehr als nur seine Gebote, es umfasst alles, was Er gesagt hat. Wenn wir den wohlgefälligen Willen Gottes für unser Leben tun wollen, halten wir nicht nur seine Gebote, sondern sein ganzes Wort.

Halten wir sein Wort?

Der vollkommene Wille – seine Person

„Wer in mir bleibt und ich in ihm, dieser bringt viel Frucht, denn außer mir könnt ihr nichts tun“ (Joh 15,5).

„Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, um was ihr wollt, und es wird euch geschehen“ (Joh 15,7).

Neben dem guten und wohlgefälligen Willen Gottes ist in Römer 12,2 noch von dem vollkommenen Willen Gottes die Rede. Er ist vergleichbar mit dem, was Johannes mit dem „Bleiben in ihm“ beschreibt. Wenn wir in Ihm – in der Person des Herrn – bleiben, dann richten wir uns nicht nur an seinen Geboten oder seinem Wort aus, sondern an seiner ganzen Person. Dann steht nicht nur sein Wort vor uns, sondern seine ganze Lebensführung, einschließlich seiner Motive, Gesinnung und Wege.

Bleiben wir in Ihm?