„Denn du, HERR, hast getan, wie es dir gefallen hat“ (Jona 1,14).

Die Seeleute verstanden, dass ihre Rettung im Sturm von ihrem Verhalten Jona gegenüber abhing (Jona 1,11). Aber über Bord werfen wollten sie ihn nicht – auch wenn Jona sie genau dazu aufforderte (Jona 1,12). So ruderten sie hart, um das Schiff ans Land zurückzuführen. Sie taten alles, um Jona zu retten. Aber je mehr sie sich abmühten, desto stürmischer wurde das Meer gegen sie (Jona1,13).

Als sie schließlich erkannten, dass sie Jona nicht retten konnten, da riefen sie zu dem Herrn und sprachen: „Ach, HERR, lass uns doch nicht umkommen um der Seele dieses Mannes willen, und lege nicht unschuldiges Blut auf uns!“ (Jona 1,14). Aber was sie dann sagten, zeigt, dass sie erkannten, dass die Sache vonseiten des Herrn fest beschlossen war: „Denn du, HERR, hast getan, wie es dir gefallen hat.“ Jona musste ins Meer geworfen werden. Es gab keinen anderen Weg. Denn so gefiel es dem Herrn. Nur so würde Jona zu Gott umkehren. Nur so konnte er ein treffliches Vorausbild auf Christus sein.

Für das, was die Menschen dem Herrn Jesus antaten, indem sie Ihn zum Tod verurteilten und an ein Kreuz schlugen, tragen sie die volle Verantwortung. Petrus macht das deutlich, wenn er dem ganzen Haus Israel sowie den Obersten des Volkes und Ältesten Israels geradeheraus sagt, dass sie Ihn durch die Hand von Gesetzlosen an das Kreuz geschlagen und umgebracht hatten (Apg 2,23.36; 4,10). Sie hatten den Heiligen und Gerechten verleugnet und den Urheber des Lebens getötet (Apg 3,14.15).

Aber es gibt noch eine zweite Seite. Auch wenn das nichts von der Verantwortung des Menschen wegnimmt, so lesen wir doch auch in der Schrift, dass Jesus nach dem bestimmten Ratschluss und nach Vorkenntnis Gottes hingegeben wurde (Apg 2,23). Der Ratschluss Gottes sah vor, dass Er am Kreuz von Golgatha sterben sollte. Diesen Ratschluss zu erfüllen, war Er in die Welt gekommen. Und als Er in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz das Gericht für unsere Sünden trug, da lesen wir in Jesaja 53,10, dass es dem HERRN gefiel, Ihn zu zerschlagen, und dass Er Ihn leiden ließ.

Wer könnte den Ernst dieser Worte auch nur annähernd ergründen! Liegt die tiefe Bedeutung dieser Worte nicht darin, dass es Gott „gefallen“ hat, gemäß seiner Heiligkeit den zu richten, der in den drei finsteren Stunden mit unseren Sünden beladen war, und in dem Leiden und Sterben des Herrn Jesus seinen ewigen Ratschluss zur Ausführung zu bringen? Am Kreuz von Golgatha hat Gott – unter diesem Blickwinkel betrachtet – in der Tat getan, wie es Ihm gefallen hat!